Becherzelle
Synonym: Goblet-Zelle
Englisch: goblet cell
Definition
Becherzellen sind einzellige Drüsen, die sich intraepithelial zwischen den normalen Epithelzellen befinden. Im mikroskopischen Präparat erscheinen sie im Querschnitt becherförmig.
Aufgabe
Becherzellen dienen der Produktion von Muzinen ("Schleim"). Ihre Zellgranula enthalten ein saures oder neutrales Sekret, das durch Exozytose bzw. merokrine Exkretion an die Epitheloberfläche abgegeben wird. Hier bilden die Muzine einen zusammen hängenden Schleimfilm, der das Epithel wie eine Schutzschicht bedeckt.
Histologie
Becherzellen lassen sich im lichtmikroskopischen Präparat mittels Muzikarmin- oder PAS-Färbung hervorheben und fallen dann durch ihre typische Form und Granulation auf. Die Granula konzentrieren sich auf die apikalen bzw. luminalen 2/3 der Zelle, während der Zellkern im basalen 1/3 der Becherzelle liegt. "Entleerte" Becherzellen lassen sich im Epithelverbund nur schwer identifizieren.
Vorkommen
- respiratorisches Flimmerepithel der Atemwege
- Epithel des Magen-Darm-Trakts, außer Ösophagus und Magen
- Konjunktiva des Auges
- Nasenhöhle
- Schleimhaut der Tuba auditiva
- Plica vestibularis
Klinik
Bei der Mukoviszidose sind die Becherzellen im respiratorischen Epithel vermehrt und hypertrophiert.
Labormedizin
Zur Differentialdiagnostik chronisch entzündlicher Darmerkrankungen kann der Becherzell-Antikörper (BAK) bestimmt werden.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 06.02.2021
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