Venedig-Syndrom
Englisch: Venice syndrome, laguna syndrome
Definition
Als Venedig-Syndrom bezeichnet man das Phänomen, dass es bei Besuchern der italienischen Stadt Venedig gehäuft zu Suiziden und Suizidversuchen kommt.
Hintergrund
Die Suizidrate unter Touristen ist in Venedig höher als in anderen italienischen Städten.[1] Als Erklärung wird herangezogen, dass Venedig häufig romantisch verklärt und zudem mit Melancholie und Untergang assoziiert wird, was suizidgefährdete Personen anzuziehen scheint.
Das Venedig-Syndrom stellt wie andere Städte-Syndrome keine eigenständige Erkrankung dar, sondern beschreibt lediglich eine regionale Häufung.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der psychiatrischen Grunderkrankung.
Trivia
Das Venedig-Syndrom soll insbesondere bei deutschen Touristen auftreten. Als Erklärung hierfür wird Thomas Manns Novelle "Tod in Venedig" angeführt, der eine zum Suizid anstiftende Wirkung haben soll. Dabei wird jedoch übersehen, dass der Leitcharakter der Novelle, Gustav von Aschenbach, keinen Suizid begeht, sondern an Cholera stirbt.
Literatur
- Kursbuch Reisemedizin, Jelinek, Thieme
- https://www.welt.de/print-welt/article548298/Venedig-sehen-und-sterben.html
Quellen
- ↑ Stainer D et al: Death in venice: Does a Laguna syndrome exist? January 2001, abgerufen am 11.2.2024
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