Todd-Lähmung
nach dem irischen Arzt Robert Bentley Todd (1809-1860)
Synonyme: Todd'sche Lähmung, Todd'sche Parese, postiktale Parese
Englisch: postictal paresis, Todd's paresis
Definition
Als Todd-Lähmung bezeichnet man eine vorübergehende Hemiparese, die nach einem fokalen Krampfanfall mit motorischer Beteiligung auftritt. In der Regel hält die Lähmung einige Sekunden bis Stunden an. Auch nach generalisierten Krampfanfällen wurden Paresen beobachtet.
- ICD-10: G83.8
Epidemiologie
Postiktale Paresen treten etwa nach 13% der Anfälle auf.
Klinik
Die von dem Anfall betroffenen Muskelgruppen stehen in Korrelation mit der Lähmung. Darüber hinaus können die Ausfallerscheinungen gelegentlich auch einen Hinweis auf den Ursprung des Anfalls geben.
Differenzialdiagnostik
Bei länger andauernden Lähmungserscheinungen müssen diese mittels EEG von einem Status epilepticus abgegrenzt werden. Außerdem ist ein Schlaganfall auszuschließen.
Therapie
Da die Symptome nach einiger Zeit von selbst wieder abklingen, ist keine Therapie notwendig.
Literatur
- Grehl H. Epileptischer Anfall: Grundlagen, Definitionen. In: Grehl H, Reinhardt F, Hrsg. Checkliste Neurologie. 7. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021.
- P. Gallmetzer, F. Leutmezer, W. Serles, E. Assem-Hilger, J. Spatt, C. Baumgartner [Neurology Jun 2004, 62 (12) 2160-2164
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