Self-serving Bias
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Synonym: selbstwertdienliche Verzerrung
1. Definition
Als Self-serving Bias bezeichnet man in der Psychologie eine Strategie zur Selbstwerterhöhung, die darin besteht Erfolge, intern zu attribuieren, während Misserfolge extern attribuiert werden. Es liegt also eine Attributionsasymmetrie vor.
2. Hintergrund
Nach der Theorie des Selbstwertschutzes und der Selbstwerterhöhung verarbeiten Menschen selbstwertrelevante Informationen nicht objektiv, sondern sind motiviert die Informationen derart zu interpretieren, dass ihr Selbstwertgefühl geschützt oder erhöht wird.
3. Beispiel
Anhand einer Prüfungssituation lässt sich der Self-serving Bias veranschaulichen:
- Bei bestandener Prüfung wird der Erfolg zum Beispiel auf eine gute Prüfungsvorbereitung oder die eigene Intelligenz zurückgeführt. Es erfolgt also eine interne Attribution.
- Bei nicht bestandener Prüfung wird der Misserfolg zum Beispiel auf die schlechte Vorlesung oder äußere Ablenkungen während der Prüfung zurückgeführt. Es erfolgt also eine externe Attribution.
4. Quelle
- Enzyklopädie der Psychologie, Serie Sozialpsychologie, Band 3 Kommunikation, Interaktion und soziale Gruppenprozesse; Hans-Werner Bierhoff
Fachgebiete:
Psychologie