Salvinorin A
Synonym: Divinorin A
Englisch: Salvinorin A
Definition
Salvinorin A ist eine psychoaktive Substanz aus der Stoffgruppe der Salvinorine. Es ist deren einziger bekannter Vertreter mit psychogenen Wirkungen.
Hintergrund
Salvinorin A kommt als sekundärer Pflanzenstoff im Aztekensalbei (Salvia divinorum) vor, und zwar in Mengen von ca. 3,7 mg/g Trockengewicht im Pflanzenmaterial. Chemisch gesehen handelt es sich um ein Diterpenoid.
Andere Bezeichnungen für den Aztekensalbei sind:
- Göttersalbei
- Wahrsagersalbei
- Blätter der Schäferin
- Blätter der Schäferin Maria
- Kraut der Jungfrau
Bei dem Aztekensalbei handelt es sich um eine Pflanzenart aus der artenreichen Gattung Salbei in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in mexikanischen Bundesstaat Oaxaca in der Sierra Mazateca. In dieser Region wird der Aztekensalbei vom einheimischen Stamm der Mazateken im Rahmen von schamanischen Ritualen verwendet.
Pharmakologie
Die stark halluzinogene Wirkung von Salvinorin A beruht auf einem selektiven Agonismus am κ-Opioidrezeptor. Salvinorin A unterscheidet sich dadurch pharmakodynamisch von anderen Halluzinogenen (z.B. LSD), die am 5-HT2A-Rezeptor wirken. Es ist die potenteste natürlich vorkommende psychoaktive Substanz. Bereits Dosierungen zwischen 150 und 500 μg rufen starke halluzinogene Wirkungen hervor.
Wirkungen
Zu den möglichen psychogenen Wirkungen von Salvinorin A zählen:
- außerkörperliche Erfahrungen
- Gefühl, dass zwei Welten parallel existieren würden
- allgemeines Gefühl der Unwirklichkeit
- sehr lebhafte und realistische Pseudohalluzinationen
- Visualisierung von aufgenommener Musik
- Hören von Gefühlen
- transzendente Gefühle
- Entkopplung mentaler Prozesse vom Bewusstsein
- die Unterscheidung zwischen Traum und Realität fällt zunehmend schwerer
Rechtsstatus
Salvinorin A unterliegt in Deutschland dem BtMG und zählt damit zu den "nicht verkehrsfähigen Betäubungsmitteln".
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