Ringartefakt (CT)
Englisch: ring artifact
Definition
Ein Ringartefakt ist ein typisches Bildartefakt in der Computertomographie (CT), das durch Fehlkalibrierung oder Defekte einzelner Detektorelemente im CT-Scanner entsteht. Es zeigt sich als kreisförmige Struktur um das Bildzentrum und kann fälschlich als pathologische Veränderung interpretiert werden.
Entstehung
Das Ringartefakt tritt vor allem bei CT-Geräten der 3. Generation auf, bei denen eine rotierende Detektorreihe synchron mit der Röntgenröhre um den Patienten kreist. Wenn ein oder mehrere Detektorelemente fehlerhafte oder nicht kalibrierte Messwerte liefern, wird dieser Fehler während der Rotation systematisch um den Patienten „mitgedreht“. Das Ergebnis ist eine kreisförmige oder ringförmige Struktur im rekonstruierten Bild.
Weitere Ursachen für das Entstehen von Ringartefakten können eine unzureichende Strahlendosis (führt zu Messrauschen) oder Kontrastmittelreste auf der Detektorabdeckung sein. Seltener kann auch elektrisches Rauschen oder eine fehlerhafte Referenzmessung (Offset- oder Gain-Korrektur) zu Ringartefakten führen.
Bildbefund
Ringartefakte erscheinen im CT-Bild typischerweise als kreis- oder ringförmige Strukturen, die um das Isocenter der Aufnahme zentriert sind. Sie sind häufig in mehreren aufeinanderfolgenden Schichten sichtbar und treten besonders deutlich bei homogenen Objekten wie Phantomen oder in kraniellen CT-Aufnahmen auf. In klinischen Bildern können sie durch die Verwendung einer breiten Fensterung weniger auffällig sein.
Vermeidung
Eine regelmäßige Qualitätssicherung und Detektorkalibrierung ist wichtig, um Ringartefakte zu verhindern. Bleiben die Artefakte bestehen, kann eine Reparatur oder ein Austausch defekter Detektorelemente erforderlich sein. Auch die Verwendung von patientenspezifischen Kalibrierdaten kann helfen, die Rekonstruktion besser an die Anatomie anzupassen und Artefaktbildung zu reduzieren. Zudem sollte die Strahlendosis ausreichend hoch gewählt und die Detektoroberfläche regelmäßig gereinigt werden, um Störeffekte durch Rauschen oder Kontamination zu vermeiden. Der befundende Arzt sollte darauf hingewiesen werden, dass ringförmige Schatten artefaktbedingt sein können, um Fehlinterpretationen zu verhindern.
Literatur
- Dawes L, Ismail M, Baba Y, et al. Ring artifact. Reference article, Radiopaedia.org, https://doi.org/10.53347/rID-1988, zuletzt besucht 05.11.2025.
- Barrett JF, Keat N. Artifacts in CT: recognition and avoidance. Radiographics. 24 (6): 1679-91. doi:10.1148/rg.246045065.