Querulantenwahn
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Synonym: Michael-Kohlhaas-Syndrom
Englisch: querulous paranoia, litigious paranoia
Definition
Der Querulantenwahn ist eine seltene wahnhafte Störung. Betroffene sind davon überzeugt, in extremer Weise ungerecht behandelt zu werden.
- ICD-10: F22.8
Hintergrund
Betroffene verfolgen ihre vermeintlichen Rechtsansprüche mit übersteigerter Hartnäckigkeit und oft aggressivem Auftreten, ohne dabei Einsicht in die Unverhältnismäßigkeit ihres Handelns zu zeigen. Typisch ist die leichte Kränkbarkeit mit Neigung zur Rechthaberei, die sich zum Wahn steigern und in anhaltenden, teils jahrelangen, gerichtlichen Auseinandersetzungen enden kann.
Trivia
Die Erkrankung wird auch Michael-Kohlhaas-Syndrom genannt. Der Name stammt aus der Literatur und bezieht sich auf die Hauptfigur Michael Kohlhaas aus der gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist (1810). Nachdem der Protagonist durch einen Junker ungerecht behandelt wird, kämpft er für eine Wiedergutmachung, findet aber auf dem Rechtsweg keine Satisfaktion. Nach dem Tod seiner Frau beginnt er einen Rachefeldzug, bei dem er selbst zunehmend extreme Mittel einsetzt.