Psychologiestudium in der DDR

Bei erfolgreichem Abschluss des Studiums wurde den Absolventen der akademische Grad eines Diplompsychologen verliehen.

Dieses Studium wurde an vier universitären Standorten angeboten:^[1]

• Technische Universität Dresden
• Karl-Marx-Universität Leipzig
• Friedrich-Schiller-Universität Jena
• Humboldt-Universität zu Berlin

Im Gegensatz zum Diplomstudium der Psychologie in der Bundesrepublik Deutschland war die Prüfungsordnung in der DDR den dortigen gesellschaftspolitischen Gegebenheiten und der herrschenden Ideologie angepasst. So war etwa das Fach "Marxismus-Leninismus" neben der Allgemeinen Psychologie, der Sozialpsychologie, der Entwicklungspsychologie und der Mathematischen Statistik eines der Hauptfächer.^[2] Weitere Pflichtfächer waren Politische Ökonomie, Dialektischer Materialismus sowie die Russische Sprache und Literatur.^[3]

Zudem war das ostdeutsche Curriculum stark naturwissenschaftlich geprägt. So belegten die Psychologiestudierenden zahlreiche vorklinische und klinische Fächer gemeinsam mit den Medizinstudierenden.^[1]

Dabei wurde bereits im Studium eine berufliche Spezialisierung gefördert.^[4] So waren akademische, staatlich anerkannten Studienabschlüsse in den Bereichen "Klinische Psychologie" und "Arbeits- und Ingenieurpsychologie" möglich.^[2]

• Busse. Psychologie in der DDR. Die Verteidigung der Wissenschaft und die Formung der Subjekte. Weinheim: Beltz. 1996
• Schönpflug und Lüer. Psychologie in der Deutschen Demokratischen Republik. Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus. Wiesbaden: Springer VS. 2011