Predonation Sampling
Definition
Der Begriff Predonation Sampling wird bei der Blutspende verwendet. Er beschreibt die Probenentnahme vor der Entnahme des Blutproduktes. Es wird nur die englische Version verwendet, eine deutsche Bezeichnung ist nicht eingeführt.
Hintergrund
Ein Risiko bei der Bluttransfusion ist die Verkeimung, d.h. die Übertragung von vitalen Bakterien mit dem Produkt (so genannte transfusionsbedingte bakterielle Infektion, TBBI). Dieses Risiko ist bei Thrombozytenkonzentraten am höchsten, da sie nicht gekühlt gelagert werden können.
Die Herstellung der meisten Blutprodukte erfolgt deshalb in geschlossenen und sterilen Beutelsystemen, die nur zweimal geöffnet werden: Bei der Befüllung mit Spenderblut und bei der Transfusion. Es ist aber möglich, dass zum Zeitpunkt der Spende bei der Punktion - auch bei sorgfältiger Desinfektion - Hautkeime in das System gelangen.
Durchführung
Beim Predonation Sampling wird zuerst das für die Laboruntersuchungen benötigte Probenmaterial von 30-50 ml über eine Weiche im Entnahmeschlauch aufgefangen, danach wird das Spenderblut in das weitere Beutelsystem geleitet. Hautkeime, die in der ersten Blutportion eventuell enthalten sind, gelangen so nicht in das Endprodukt. Auch der Probenbeutel ist fest mit dem Entnahmesystem verbunden, das Konzept der geschlossenen Verarbeitung wird dadurch nicht verletzt.
Hinweis
Der Arbeitskreis Blut hat das Predonation Sampling 2002 zur allgemeinen Einführung in Deutschland empfohlen.[1]
Quellen
- ↑ Mitteilungen des Arbeitskreises Blut des Bundesministeriums für Gesundheit: Einführung des "Predonation Sampling" Bundesgesundheitsbl 2002;45:756
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