Persönlichkeitsanteile
Synonym: Alltagspersönlichkeit, Innenkind, Host, Ego State
Englisch: host, part, Ego state
Definition
Persönlichkeitsanteile sind, wie der Name schon sagt, Teile einer Persönlichkeit.
Unter einem Persönlichkeitsanteil verstehen die einzelnen Theorien der psychischen Erkrankungen und Phänomene unterschiedliche Dinge. Aufgrund dessen ist es notwendig, hier eine Klassifizierung soweit als möglich vorzunehmen, um Missverständnissen in der wissenschaftlichen und klinischen Kommunikation vorzubeugen.
Persönlichkeitsanteile in der allgemeinen Psychotherapie und Theologie
Generell spricht man mittlerweile sowohl in der Psychotherapie als auch in der Theologie vom Inneren Kind als Persönlichkeitsanteil. Dabei handelt es sich um eine Form verwurzelte Kindheitsperson, wie wir sie früher waren. Das Innere Kind ist somit ein Speicher all unserer guten und schlechten Erfahrungen als Kind und Jugendlicher. Und um mit den Erfahrungen in Kontakt zu kommen, entwickelte man die Arbeit mit dem Inneren Kind, auch als sogenannte Innere-Kind-Arbeit betitelt. Dabei wendet man sich insbesondere diesem Inneren Kind zu: man versucht es zu sehen, sich ihm zu nähern auf einer Inneren imganinierten Landschaft, man versucht mit ihm in Kontakt zu treten. Um letztlich dem Inneren Kind zu helfen, alle Verletzungen und Ungerechtigkeiten, die es erlebt hat, zu überwinden. Und gleichsam auch als Erwachsener vom Inneren Kind zu lernen wie Kinder fühlen, wie man selbst als Kind war und welche Schätze im Kindsein stecken. Insgesamt ist die Arbeit mit dem Inneren Kind auf diese Weise also eine Arbeit mit und an sich selbst und eine Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit.
Persönlichkeitsanteile bei der dissoziativen Identitätsstörung
Personen mit einer dissoziativen Identitätsstörung, früher als multiple Persönlichkeit oder multiple Persönlichkeitsstörung bezeichnet besitzen mindestens zwei Persönlichkeitsanteile, welche sich komplett unterscheiden und beide eigenständig für sich in der Außenwelt, also der normalen Umwelt, agieren können. Oftmals haben diese Patienten weitaus mehr Persönlichkeitsanteile als nur zwei. Sie unterscheiden sich im Geschlecht, im Alter, in der Sprache, in den kognitiven Fähigkeiten und in den Vorlieben. Zudem kann es hier Persönlichkeitsanteile geben, die den Alltag meistern können. Man bezeichnet diese oft auch als Alltagspersönlichkeiten. Und es gibt Persönlichkeitsanteile, welche nur im Inneren der Person bleiben. Diese werden als Innenanteile bezeichnet. Alle weiteren Unterteilungen, wie sie früher vorgenommen wurden, in Beschützer, Bewacher, Kinder, täterloyale Anteile und Täterintrojekte sind wenig ratsam, da bei den Patienten diese Rollen oftmals gar nicht klassisch einem Persönlichkeitsanteil zugeordnet werden können, sondern jeder Anteil sowohl Beschützer als zum Beispiel auch Täterintrojekt sein kann.
Persönlichkeitsanteile in der Ego-State-Theorie
Die Ego-State-Therapie hat eine klassischere Rollenverteilung der Persönlichkeitsanteile als es bei der dissoziativen Identitätsstörung der Fall ist. Aus diesem Grund kann die Ego-State-Theorie auch nicht auf Patienten mit einer dissoziativen Identitätsstörung angewandt werden. In der Ego-State-Theorie gibt es ganz klar einen Persönlichkeitsanteil, der die Außenarbeit übernimmt und als Außenpersönlichkeit bezeichnet wird. Alle übrigen Anteile sind hierbei ausschließlich Innenanteile.
Persönlichkeitsanteile bei der Schizophrenie
Mitunter spricht man auch bei an Schizophrenie erkrankten Patienten von Persönlichkeitsanteilen, was falsch ist. Die Stimmen, die schizophrene Patienten hören und die irrealen Personen, die diese wahrnehmen, sind nicht zur eigenen Person gehörig, sondern werden als von Draussen kommend wahrgenommen. In diesem Sinn sind es Trugbilder.
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