Ein Patientendatenmanagementsystem, kurz PDMS, bezeichnete früher die Informationssysteme in Krankenhäusern, die sich in erster Linie mit der Patientenadministration und Abrechnung beschäftigen. Klassisches Beispiel ist hier das IS-H von SAP. Mittlerweile wird der Begriff für klinische Arbeitsplatzsysteme verwendet, die auf den Bereich der Anästhesie (AMS) und Intensivmedizin (IMS) spezialisiert sind.[1]
Für das ärztliche und pflegerische Personal in der Intensivmedizin und der Anästhesie steigt der Dokumentationsaufwand durch zusätzliche Anforderungen im Bereich Leistungserfassung und Qualitätssicherung sukzessiv. Zur Verbesserung der Dokumentation stehen derzeit verschiedene Patientendatenmanagementsysteme (PDMS) auf dem Markt zur Verfügung. [2]
Die Hauptanforderung an ein PDMS ist die speziell auf die Intensivmedizin und Intensivpflege oder Anästhesie zugeschnittene papierlose Dokumentation der massenhaft anfallenden Patienten - und Gerätedaten in diesen Arbeitsbereichen. Übertragungsfehler, die innerhalb manueller Arbeitsschritte auftreten, werden vermieden und der Arbeitsaufwand sinkt.
Betriebswirtschaftlich gesehen, sind die Investitions- und Betriebskosten für ein PDMS/IMS/AMS nicht unerheblich, können sich aber durch die verbesserte Auswertungsmöglichkeit der angefallenen Leistungsdaten wieder rechnen.
Ein PDMS erfasst lückenlos den Verlauf der Vital- und Geräteparameter, soweit diese angeschlossen und Treiber für die entsprechenden Geräte verfügbar sind. Durch den Einsatz standardisierter Dokumentationen in Computersystemen erleichtern diese die Informationsfindung inclusive Datenbereitstellung, Übermittlung und Weitergabe der abrechnungsrelevanten Informationen. Scoring und Berechnungen werden vereinfacht.
Diese Systeme ermöglichen eine lückenlose und exakte Dokumentation aller am Patientenbett erhobenen Messwerte und zusätzlich Befunde der Labor-, Röntgen-, Funktions- und mikrobiologischen Diagnostik. Dadurch wird eine nahezu papierlose, umfassende, detaillierte und fehlerfreie Dokumentation der intensivmedizinischen Behandlung mit dem Ergebnis einer höheren Behandlungsqualität und Patientensicherheit gewährleistet.[3]
Tags: Dokumentation, Pflegeprozess
Fachgebiete: Gesundheitswesen, Gesundheitsökonomie
Diese Seite wurde zuletzt am 30. Juli 2013 um 16:34 Uhr bearbeitet.
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