Moiré-Fringes-Artefakt
Synonym: Moiré-Streifen
Englisch: Moire fringes
Definition
Das Moiré-Fringes-Artefakt ist ein Interferenzmuster, das in der Magnetresonanztomographie (MRT), insbesondere bei Gradientenecho-Sequenzen, auftreten kann. Es ist ein streifen- oder bandförmiges Muster, dass durch Überlagerung von Signalen unterschiedlicher Phasen verursacht wird.
Entstehung
Das Moiré-Fringes-Artefakt entsteht typischerweise bei der Bildakquisition mit der Körperspule, wenn es zu Inhomogenitäten im statischen Magnetfeld kommt. Da das Magnetfeld über den Körper hinweg nicht vollkommen homogen ist, kann es zu Faltungsartefakten (Überlagerung von Signalen gegenüberliegender Körperseiten) kommen. Dabei interferieren Signale mit unterschiedlichen Phasenlagen miteinander, was zu einer alternierenden Addition und Auslöschung der Signalintensitäten führt. Das Ergebnis ist ein bandartiges Muster, das an die Überlagerung zweier Gitter oder die Betrachtung zweier Zaunstrukturen aus der Ferne erinnert.
Ursächlich können z.B. Magnetfeldinhomogenitäten (z.B. durch unzureichendes Shimming), die Verwendung der Körper- oder Phasenkodierspule mit großem Sichtfeld oder auch Alias-Effekte bei ungenügender Phasenkodierungsauflösung sein.
Klinische Bedeutung
Das Moiré-Fringes-Artefakt hat in der Regel keine direkte klinische Relevanz, kann jedoch die diagnostische Beurteilbarkeit von MRT-Aufnahmen erheblich beeinträchtigen. Die streifen- oder bandförmigen Signalveränderungen können echte pathologische Befunde imitieren oder überlagern, insbesondere in Gradientenecho-Sequenzen des Thorax oder Abdomens. Wenn das Artefakt nicht als solches erkannt wird, sind Fehlinterpretationen möglich. Eine korrekte Identifikation und das Verständnis seiner Entstehung sind wichtig, um Artefakte von echten Läsionen zu unterscheiden und unnötige Zusatzuntersuchungen zu vermeiden.
Literatur
- Ballinger J, Ismail M, Murphy A, et al. Moiré fringes. Reference article, Radiopaedia.org, https://doi.org/10.53347/rID-22003, zuletzt besucht 10.11.2025.