Michaelis-Raute
nach dem deutschen Gynäkologen Gustav Adolf Michaelis (1798-1848)
Synonyme: Michaelis'sche Raute, Lendenraute
Englisch: Michaelis' rhomboid
Definition
Unter der Michaelis-Raute versteht man ein oberflächlich sichtbares Relief im Sakralbereich, der Frau. In manchen Fällen liegt es auch bei Kindern vor.
Anatomie
Die Michaelis-Raute wird von folgenden vier Eckpunkten gebildet:
- Kranial: Hauteinziehung über dem Processus spinosus des 4. Lendenwirbels
- Lateral (links und rechts): Spinae iliacae posteriores superiores, bzw. die ggf. über ihnen befindlichen Lendengrübchen (Fossae lumbales laterales)
- Kaudal: Hauteinziehung etwa über dem letzten Steißbeinwirbel bzw. oberes Ende der Gesäßfurche (Crena ani)
Klinik
Aus der Form der Michaelis-Raute können Rückschlüsse auf die Form des knöchernen Beckens gezogen werden, was in der Geburtshilfe von Bedeutung ist.
Literatur
- Waldeyer et al., Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (De Gruyter Studium) (19th totaly rev. ed.), De Gruyter, 2012
- Weyerstahl, Stauber. Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme Verlag, 2013
- Schiebler. Anatomie. Springer-Verlag, 9. Auflage
Fachgebiete:
Anatomie, Geburtshilfe
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