Lungenazinus
Englisch: lung acinus
Definition
Als Lungenazinus bezeichnet man alle Strukturen, die einem Bronchiolus terminalis nachgeschaltet sind. Das sind zunächst die funktionellen Bronchioli respiratorii, das daran anschließende Gangsystem (Ductus alveolares, deren Endstücke die Sacculi alveolares bilden) und die in dieses System einmündenden Alveolen.
Anm.: In manchen Lehrbüchern gilt der Bronchiolus terminalis selbst auch als Teil des Lungenazinus.
Histologie
Ein Lungenazinus bildet den funktionellen Endabschnitt der Lunge. Er hat einen Durchmesser von 6 bis 10 mm. Etwa 3 bis 25 Lungenazini formen jeweils ein Lungenläppchen (sekundären Lobulus).[1] Der Lungenazinus ist der Ort des Gasaustauschs. Er hat durch die Epithelzellen, die das Surfactant produzieren, aber auch die Eigenschaften einer Drüse.
Radiologie
Im Röntgen-Thorax und in der Computertomographie (CT) sind die Grenzen eines Azinus nicht erkennbar. In der CT können gelegentlich azinäre Arterien abgrenzbar sein. Ist der Lungenazinus mit pathologischem Material ausgefüllt, erscheint er als unscharf begrenzte rundliche Verdichtung ("air space nodule").[2]
Quellen
- ↑ "Glossar thoraxradiologischer Begriffe entsprechend der Terminologie der Fleischner Society" von D Wormanns und OW Hamer, Rofo 2015; 187(08): 638-661
- ↑ Bankier AA et al. Fleischner Society: Glossary of Terms for Thoracic Imaging. Radiology. 2024