Zeitwahlmethode
Synonyme: periodische Enthaltsamkeit, Kalendermethode
Englisch: calendar method
Definition
Bei der Zeitwahlmethode handelt sich um eine natürliche Form der Familienplanung, die zur Berechnung der fruchtbaren Tage dient. Ihre Zuverlässigkeit liegt bei strikter Anwendung bei einem Pearl-Index von 9.
Wirkungsweise
Grundlage dieser Methode ist die Annahme der Konstanz der Corpus-luteum-Phase. Daraus ergibt sich, dass die Ovulation bei einem konstanten 28-tägigen Menstruationszyklus immer am 15. Tag vor der zu erwartenden Menstruation stattfindet. Da das Spermium 3 Tage im weiblichen Körper überlebt und die Eizelle nach der Ovulation noch einen Tag lebensfähig ist, ergeben sich nach Knaus 5 "fruchtbare" Tage bei einem 28-tägigen Zyklus, nämlich zwischen dem 12. und 16. Zyklustag.
Nach Ogino kann der Ovulationszeitpunkt zwischen dem 12. und 16. Tag vor der Menstruation schwanken, sodass die fruchtbare Phase vom 9. bis 17. Zyklustag liegen kann.
Berechnung
Da auch bei gesunden Frauen die Zyklusdauer schwanken kann, sollte man zunächst über 12 Monate die Konstanz des Menstruationszyklus überprüfen und den kürzesten und längsten Zyklus notieren.
Damit kann man dann die fertilen Tage berechnen:
- erster fertiler Tag: kürzester Zyklus MINUS 18 Tage
- letzter fertiler Tag: längster Zyklus MINUS 11 Tage
Die Zeitwahlmethode ist trotz aller Sorgfältigkeit bei der Dokumentation eine eher unsichere Methode der Empfängnisverhütung und besser dazu geeignet, bei Kinderwunsch die fertilen Tage festzulegen.