Jendrassik-Handgriff
nach dem ungarischen Neurologen Ernő Jendrassik (1858–1921)
Synonym: Jendrassik'scher Handgriff
Englisch: Jendrassik maneuver
Definition
Der Jendrassik-Handgriff ist ein klinisches Untersuchungsmanöver, das im Rahmen der Reflexprüfung eingesetzt wird.
Vorgehen
Der Untersucher lässt den Patienten die Arme vor dem Oberkörper anwinkeln und die Hände verschränken. Dann fordert er ihn auf, die Hände kräftig auseinander zu ziehen. Der Patient hält diese Position bei, während der Untersucher die Beinreflexe (z.B. Patellarsehnenreflex, Achillessehnenreflex) überprüft.
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Physiologie
Der Jendrassik-Handgriff führt zu einer Bahnung der Reflexe der unteren Extremität, da die willkürliche Kontraktion der Arme die Erregbarkeit der Muskelspindeln in der Beinmuskulatur steigert. Darüber hinaus lenkt der Handgriff den Patienten davon ab, die Überprüfung der Reflexe durch eine Anspannung der Beinmuskeln zu erschweren. Insgesamt wird so eine deutlichere Reflexantwort erzielt.
Eine vergleichbare Reflexbahnung bei der Testung der Reflexe der oberen Extremität kann durch kräftiges Zusammenbeißen der Zähne (Musculus masseter) erreicht werden.