Ionentherapie
Synonym: Schwerionentherapie
Definition
Die Ionentherapie ist eine Sonderform der Strahlentherapie von Tumoren, die schwere ionisierte Teilchen (z.B. Kohlenstoffionen) nutzt.
Hintergrund
Schwere Ionen haben die Eigenschaft, ihre Energie beim Abbremsen in der sie umgebenden Materie zu deponieren. Ähnlich wie bei der Protonentherapie, aber auch wie in der konventionellen Strahlentherapie werden dadurch DNA-Schäden induziert, die einen Zelluntergang im Bereich des schnell wachsenden Tumorgewebes induzieren. Aufgrund der höheren Energiedeposition der Teilchen werden Tumorzelle jedoch verstärkt geschädigt.
Im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie bietet die Ionentherapie den Vorteil, dass die räumliche Energieabgabe der Ionen besser gesteuert werden. Die Dosis kann dadurch sehr genau im Zielgebiet - dem Tumor - deponiert werden. Konventionelle Photonenstrahlung gibt dagegen bereits beim Eintritt in das Gewebe einen Großteil ihrer Energie ab, so dass der Tumor vom umliegenden Gewebe abgeschirmt wird und nur eine geringere Strahlendosis erhält.
Schwerionen verhalten sich gegensinnig: Sie geben anfänglich nur sehr wenig Energie an das Gewebe ab. Die Energieabgabe pro Weglänge steigt erst bei geringer Restenergie - als am Ende des Abbremsvorgangs im Gewebe - an.
Die Ionentherapie wird nur an speziellen Zentren durchgeführt, wie z.B. am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT).
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