Indirekter Suizid
Definition
Der Begriff indirekter Suizid ist in der Literatur nicht einheitlich definiert. Einerseits wird darunter eine chronische, letztlich zum Tod führende Selbstschädigung verstanden. Medizinhistorisch werden unter diesem Begriff auch Fälle beschrieben, in denen Personen die Verhängung einer Todesstrafe gegen sich selbst provoziert haben.
Beispiele
Beispiele für ein chronisches selbstschädigendes und potenziell tödliches Verhalten sind Suchterkrankungen, ein besonders riskantes Sexualverhalten oder das Ausüben besonders risikoreicher Sportarten.[1]
Der indirekte Suizid durch Vollstreckung der Todesstrafe hat seinen Ursprung darin, dass Selbsttötung in der frühen Neuzeit als sündhaftes Verhalten galt. Suizidale Personen sahen daher manchmal einen Ausweg darin, sich durch die Begehung von Verbrechen, die mit der Todesstrafe bestraft wurden, das Leben zu nehmen.[2]
Quellen
- ↑ Freie Universität Berlin – Einleitung in die Suizidalität, abgerufen am 10.08.2023
- ↑ Universität Zürich – Workshopbericht: Tragende und fehlende Jenseitsvorstellungen und vielfältig präsente Tote, abgerufen am 10.08.2023