Hochfrequenzbeatmung
Synonyme: HFO(V), PC-HFO, Hoch-Frequenz-Oxigenierungs-Ventilation
Englisch: high frequency(oscillation) ventilation
Definition
Bei der Hochfrequenzbeatmung, kurz HFOV, wird mit Hilfe eines hohen Gasflusses im Beatmungssystem ein hoher kontinuierlicher alveolärer Distensionsdruck (CDP) aufgebaut. Auf diese Weise wird dem Patienten ein Sauerstoff-Gasgemisch zugeführt.
Einstellbare Parameter
Wirkungsweise
In dem Beatmungsgerät befindet sich ein Oszillator (Kolben) der den Glasfluss in Schwingungen versetzt. Durch die daraus resultierende Bewegung der Atemluft findet ein Gasaustausch ohne die Applikation von Tidalvolumina statt.
Funktion
Bei der HFOV wird dem Patienten auf der Höhe des Mitteldrucks Sauerstoff appliziert, dieser schwankt um die eingestellte Höhe der Amplitude. Dabei gilt, dass meistens 2/3 der Amplitude über dem Mitteldruck liegen. Der untere Wert kann auch negativ werden, dies sollte jedoch vermieden werden. Die Schwankungen der Sauerstoffapplikation befinden sich in der Größenordnung des Totraumvolumens.
Mechanismus | Erklärung |
---|---|
Turbulenzen | Die Turbulenzen der Atemluft flutet die Atemwege mit frischem Gas |
Bronchialfunktion | Während der "Einatmung" strömt die Luft auf einer Seite im Bronchus schneller als auf anderen, während das Profil bei der Ausatmung weitestgehend symmetrisch ist. Dadurch kommt immer frische Atemluft bis zu den distalen Alveolen. |
Distension | Nah gelegene Alveolen werden aktiv durch die Oszillation mit frischer Atemluft versorgt. |
Diffusion | Distale Alveolen werden am ehesten durch den Unterschied der Konzentration im Gasgemisch mit sauerstoffreicher Atemluft versorgt. |
Einsatzgebiete
- Neonatologie
- Pädiatrie
- ARDS (ohne klinische Evidenz)