Handicap-Prinzip
Englisch: handicap principle
Definition
Das Handicap-Prinzip ist eine aus der Populationsgenetik und Verhaltensforschung stammende Theorie, die beschreibt, dass ein als offensichtliches Handicap erscheinendes Merkmal bei männlichen Tieren von Weibchen als vorteilhaft angesehen werden kann.
Theorie
Ein scheinbares Handicap kann gleichzeitig Stärke demonstrieren. Wer trotz eines Handicaps und des damit verbundenen Nachteils den Konkurrenzkampf mit Artgenossen um ein Weibchen gewinnt, muss theoretisch besonders "gute" andere Gene besitzen. Das Individuum kann sich das Handicap sozusagen "leisten". Diese Tatsache sollen Weibchen erkennen, und deshalb bevorzugt Männchen mit Handicaps zum Partner auswählen.
Beispiel
Deutlich wird das Handicap-Prinzip am Beispiel der Löwenmähne. Afrikanische Löwenmännchen, die von besonderer körperlicher Fitness sind, entwickeln eine stark ausgeprägte, dunkel gefärbte Mähne. Anhand dieser Mähne können Weibchen erkennen, dass das Männchen einen besonders hohen Testosteron-Spiegel besitzen muss und wohlgenährt ist. Löwenweibchen empfinden diese visuellen Merkmale als vorteilhaft und verpaaren sich vermehrt mit Löwenmännchen mit stark ausgeprägter Mähne als mit unterentwickelteren Artgenossen.
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