Fischgräten-Artefakt
Englisch: herringbone artifact, spike artifact, crisscross artifact, corduroy artifact
Definition
Das Fischgräten-Artefakt ist ein Bildartefakt in der Magnetresonanztomographie (MRT), das durch fehlerhafte oder abweichende Datenpunkte im k-Raum entsteht. Im rekonstruierten Bild äußert sich das Artefakt als regelmäßig verlaufendes Streifen- oder Kreuzmuster, das dem Aussehen eines Fischgrätenmusters („herringbone“) ähnelt und das gesamte Bild einer oder mehrerer Schichten überlagert.
Entstehung
Das Fischgräten-Artefakt entsteht, wenn einzelne fehlerhafte Messwerte im k-Raum auftreten. Diese Stördaten erzeugen bei der Fourier-Transformation in den Bildraum periodische Muster, die sich über das gesamte rekonstruierte Bild erstrecken. Schon ein einzelner defekter Datenpunkt kann dabei ein deutlich sichtbares Artefakt verursachen.
Klinische Bedeutung
Durch seine regelmäßige Struktur ist das Fischgräten-Artefakt in der Regel leicht von pathologischen Befunden zu unterscheiden. Es besitzt keine diagnostische Relevanz, kann jedoch die Bildqualität stark beeinträchtigen und die Beurteilbarkeit pathologischer Strukturen durch Überlagerung erschweren. Das wichtigste Differenzialartefakt ist das Zipper-Artefakt, das ebenfalls lineare Muster im Bild erzeugt. Im Gegensatz zum Herringbone-Artefakt verläuft das Zipper-Artefakt jedoch senkrecht zur Frequenzkodierungsrichtung, ist weniger gleichmäßig und entsteht typischerweise durch externe Hochfrequenzstörungen.
Literatur
- Venkatesh M, Gaillard F, Deng F, et al. Herringbone artifact. Reference article, Radiopaedia.org, abgerufen am 05.11.2025.