DRG-System
Definition
Das DRG-System ist ein pauschalisierendes Abrechnungssystem, bei dem stationäre Krankenhausbehandlungen weitestgehend unabhängig von der Verweildauer des Patienten über Fallpauschalen abgerechnet werden. "DRG" steht dabei für "diagnosis-related groups".
Hintergrund
Im DRG-System werden stationäre Behandlungsfälle zu Gruppen (DRGs) zusammengefasst und einem Relativgewicht zugeordnet. Die Zuordnung eines Falles zu einer Fallpauschale erfolgt aufgrund verschiedener Kriterien (Hauptdiagnose, Nebendiagnose, Prozeduren, Patientenalter, Beatmungsstunden, etc.) durch eine bundesweit einheitliche Software (Grouper). Das Relativgewicht multipliziert mit einem jährlich neu festgelegten Landesbasisfallwert ergibt den Abrechnungsbetrag.
Kritik
Das DRG-System wird seit seiner Einführung kritisch betrachtet. Dabei werden u.a. folgende Kritikpunkte thematisiert:
- Die Ökonomisierung setzt Krankenhäuser unter größeren Druck, gewinnorientiert zu arbeiten. Das wirtschaftliche Interesse drängt sich in den Vordergrund, was sich mindernd auf die Versorgungsqualität auswirken kann.
- Behandlungen werden in dem System unterschiedlich vergütet. Das führt dazu, dass Krankenhäuser sich auf lukrative Behandlungen konzentrieren. Behandlungen chronischer Erkrankungen, die weniger rentabel sind, könnten dadurch vernachlässigt werden.
- Die Fokussierung auf den finanziellen Aspekt erhöht die Arbeitsbelastung, weil Krankenkäuser eine deutlich höhere Motivation haben, sich auf kurzfristige, episodenhafte Behandlungen zu fokussieren. Dadurch steht das Personal unter mehr Zeitdruck, weil nur abgeschlossene Behandlungen vergütet werden.
Der Vorgänger des DRG-Systems, das Pflegesatzsystem, stand ebenfalls in der Kritik, da es Überkapazitäten und nicht medizinisch bedingte Verweildauern induzierte.