Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)

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1. Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, kurz DGU, vollständig "Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V." ist eine deutsche medizinische Fachgesellschaft des Fachgebiets der Unfallchirurgie. Der Verein wurde am 23.09.1922 in Leipzig gegründet (damals "Deutsche Gesellschaft für Unfallheilkunde, Versicherungs- und Versorgungsmedizin) und hat seinen Sitz in Berlin.
2. Geschichte
Zum Zeitpunkt der Gründung, am 23. September 1922, hatte die heutige DGU 113 Gründungsmitglieder. Unter der Leitung des Gründungspräsidenten Hans Liniger wurde in Leipzig zum hundertjährigen Bestehen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte die "Deutsche Gesellschaft für Unfallheilkunde, Versicherungs- und Versorgungsmedizin" gegründet. In dieser schlossen sich im Besonderen diejenigen Ärzte zusammen, die an der Behandlung und Begutachtung von Unfallverletzten interessiert waren. Dazu zählten neben den Chirurgen und Orthopäden auch Internisten, Gerichtsmediziner, Neurologen, Psychiater, Versicherungsmediziner und Juristen.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Verfolgte aus dem Mitgliederregister entfernt. Listen der Vorkriegszeit fehlten, dennoch gelang es im Rahmen der Aufarbeitung unter Initiative des ehemaligen Generalsekretärs Jürgen Probst, einige Namen und Zahlen festzustellen. 2017 wurden in Leipzig 36 Stolpersteine verlegt, die die Namen von verfolgten Ärzten tragen; 2023 folgten drei weitere.
Während des Zweiten Weltkriegs stellte der Verein seine Aktivitäten ein und wurde im Jahr 1950 in Bochum durch H. Bürkle de la Camp wieder begründet. Im Folgenden wurde die Unfallchirurgie im Jahr 1968 als eigenständiges, chirurgisches Teilgebiet definiert. Seit 1990/91 wird der Verein als "Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie" bezeichnet.
3. Aufgaben
In ihrer Satzung hat die DGU folgende Aufgaben festgesetzt:
- Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen
- Anregung zu wissenschaftlichen Arbeiten
- Zusammenarbeit mit in- und ausländischen wissenschaftlichen Gesellschaften
- Förderung der Forschung
- Auszeichnung wissenschaftlicher Arbeiten
- Veranstaltung eines jährlich stattfindenden Kongresses
- Veröffentlichung der auf dem Kongress gehaltenen Vorträge
- Pflege der Qualitätssicherung, der Qualitätsförderung und der Qualitätstransparenz
- Darstellung der Unfallchirurgie/ Traumatologie in der Öffentlichkeit
- Vertretung der Interessen der Unfallchirurgie/ Traumatologie gegenüber amtlichen Stellen und öffentlichen Einrichtungen sowie gegenüber den Medien
- Förderung des unfallchirurgischen Nachwuchses
- Mitwirkung an der Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie deren Gestaltung
- Mitwirkung an der Gestaltung von Rahmenbedingungen beruflicher Tätigkeiten
- Information ihrer Mitglieder
- Pflege persönlicher und fachlicher Beziehungen der Mitglieder
- Ehreung von verdienten Persönlichkeiten
4. Organisation
Bei der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie handelt es sich um einen eingetragenen gemeinnützigen Verein mit ca. 4.500 Mitgliedern (Stand: 2024). Seinen rechtlichen Sitz hat er in Bochum, die Geschäftstelle ist in Berlin. Derzeitiger Präsident ist Andreas Seekamp, Generalsekretär ist Dietmar Pennig.
Bei der Mitgliederversammlung, die einmal im Jahr stattfindet, werden Vorstand und Präsidium gewählt. Das Präsidium setzt sich aus dem Geschäftsführenden Vorstand, dem Präsidialrat, dem Senat, dem Ständigem Beirat, dem Nichtständigem Beirat und dem Fachbeirat zusammen.
5. Zusammenarbeit
Die DGU kooperiert im Rahmen der Notfallversorgung von Patientinnen und Patienten national und international mit vielen Organisationen. In Deutschland handelt es sich u.a. um die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU), die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) und weitere. Internationale Kooperationen bestehen mit der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) und der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT).