DeMeester-Score
Definition
Der DeMeester-Score ist ein Scoresystem, das die ösophageale Säureexpositionszeit bei der Langzeit-pH-Metrie quantifiziert. Er wird im Rahmen der Diagnostik der Refluxkrankheit eingesetzt.
Hintergrund
Der DeMeester-Score wurde erstmals 1974 von Johnson und DeMeester beschrieben. Er hat sich in der Befundbeschreibeung allgemein durchgesetzt und wird bei der Auswertung der pH-Metrie durch Analysesysteme i.d.R. automatisiert mit angegeben.
Prinzip
Der DeMeester-Score wird mithilfe der 24h-pH-Metrie ermittelt.
In den Score fließen folgende Werte mit ein:
- Prozentualer Anteil der Zeit mit ösophagealem pH < 4 der gesamten Messdauer
- Prozentualer Anteil der Zeit mit pH < 4 während der Wachphase (aufrechte Position)
- Prozentualer Anteil der Zeit mit pH < 4 während der Schlafphase (liegende Position)
- Gesamtzahl der Refluxepisoden während der Messzeit
- Anzahl der Refluxepisoden mit einer Dauer > 5 min
- Dauer der längsten Refluxepisode
Ein DeMeester-Score von ≤ 14,72 gilt als physiologisch.
Interpretation
Ein DeMeester-Score > 14,72 gibt einen Hinweis auf das Vorliegen einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Für das Stellen einer Diagnose ist das Ergebnis des DeMeester-Scores jedoch nicht ausreichend. Im Rahmen einer Konsensuskonferenz (2018) internationaler Neurogastroenterologen wurde eine definitive Refluxkrankheit durch eine Verlängerung der Gesamt-Säureexposition mit pH-Wert < 4 von ≥ 7 % in 24 h bzw. eine Vermehrung der Anzahl von Refluxepisoden auf > 80 pro Tag definiert.[1]
In der Literatur wird hervorgehoben, dass der Score nicht aussagekräftiger sei, als die isolierte Betrachtung des prozentualen Anteils der Messzeit mit pH-Wert < 4.[2]
Quellen
- ↑ Gyawali CP et al. Modern diagnosis of GERD: the Lyon Consensus. Gut 2018;67:1351-1362.
- ↑ Jamieson, J R et al. “Ambulatory 24-h esophageal pH monitoring: normal values, optimal thresholds, specificity, sensitivity, and reproducibility.” The American journal of gastroenterology vol. 87,9 (1992): 1102-11.
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