Cauldwell-Klassifikation
nach dem US-amerikanischen Pathologen Earl W. Cauldwell (1916–1959)
Englisch: Cauldwell classification
Definition
Die Cauldwell-Klassifikation ist ein häufig verwendetes Schema zur Beschreibung von Verzweigungsmustern der Bronchialarterien. Sie beschreibt anatomischen Varianten, deren Kenntnis bei diagnostischen und interventionellen Verfahren wie der Bronchialarterienembolisation besonders relevant ist.
Einteilung
Die Cauldwell-Klassifikation unterteilt die Verzweigungsmuster der Bronchialarterien anhand der Anzahl der interkostobronchialen Stämme (ICBTs) und der Bronchialarterien. Der ICBT gibt dabei jeweils die rechte Bronchialarterie und eine hintere Interkostalarterie ab.
Es werden vier Typen unterschieden:
| Typ | Rechte Bronchialarterien | Linke Bronchialarterien |
|---|---|---|
| Typ I | 1 (ICBT) | 2 |
| Typ II | 1 (ICBT) | 1 |
| Typ III | 2 (ICBT und eine weitere) | 2 |
| Typ IV | 2 (ICBT und eine weitere) | 1 |
Klinische Bedeutung
Die genaue Kenntnis der Bronchialarterienanatomie ist insbesondere bei endovaskulären Eingriffen entscheidend. Studien zeigen, dass sowohl Anzahl als auch Durchmesser der Bronchialarterien, sowie die Inzidenz ektopischer Bronchialarterien bei Männern tendenziell höher sind als bei Frauen.[1][2]
Einzelnachweise
- ↑ Yener et al., The normal anatomy and variations of the bronchial arteries: evaluation with multidetector computed tomography, Can Assoc Radiol J, 2015
- ↑ Brown und Ray, Anterior Spinal Cord Infarction following Bronchial Artery Embolization, Semin Interv Radiol, 2012
Literatur
- Radiopaedia - Cauldwell classification, abgerufen am 16.06.2025