Canales semicirculares ossei (Veterinärmedizin)
Synonym: knöcherne Bogengänge
Definition
Als Canales semicirculares ossei bzw. knöcherne Bogengänge bezeichnet man in der Veterinärmedizin drei knöcherne, halbkreisförmige Kanälchen im Innenohr (Auris interna), die einen wichtigen Bestandteil des Vestibularapparates darstellen.
Anatomie
Die knöchernen Bogengänge bestehen aus drei halbkreisförmigen, im Bogen verlaufenden Kanälchen, die im Felsenbein (Pars petrosa ossis temporalis) liegen und am Vorhof (Vestibulum labyrinthi) zum Teil mit einer ampullenförmigen Erweiterung (Ampulla ossea) beginnen. Es können drei Bogengänge unterschieden werden, die annähernd senkrecht zueinander stehen.
- Canalis semicircularis anterior: steht etwa senkrecht und quer zur Sagittalebene
- Canalis semicircularis posterior: sagittale Ausrichtung
- Canalis semicircularis lateralis: horizontale Ausrichtung
Die Stellungen der einzelnen Bogengänge weisen je nach Kopfhaltung des Tieres gewisse Unterschiede auf. Grundsätzlich sind sie aber so angeordnet, dass bei arttypischer Kopfhaltung der laterale Gang horizontal, der vordere Gang senkrecht und der hintere Gang sagittal ausgerichtet sind.
Jeder Bogengang besitzt zwei Schenkel (Crura ossea). Diese münden einzeln oder nach Vereinigung zweier Bogengangsschenkel mit oder ohne ampullenförmige Erweiterung in den Vorhof ein.
Quellen
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band IV: Nervensystem. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4150-2
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