Bimanuelle Palpation
Synonym: bimanuelle Austastung
Definition
Gynäkologie
Die bimanuelle Palpation findet direkt im Anschluss an die vaginale Tastuntersuchung statt. Während eine Hand in der Vagina verbleibt, wird die andere Hand auf den unteren Teil der Bauchdecke gelegt.
Mit der innen liegenden Hand werden Uterus und Adnexe mit umsichtig dosiertem Druck näher an die Bauchdecke gebracht. Die außen liegende Hand dient dabei als Widerlager und erhebt den Tastbefund.
Zur Uteruspalpation hebt man mit der vaginalen Hand die Zervix leicht an, sodass man mit der äußeren Hand den Uterus in Anteflexion umgreifen und dessen Hinterwand ertasten kann. In der Regel gelingt dieses Manöver nur bei unter- und normalgewichtigen Patientinnen, während bei adipöser Bauchdecke die Orientierung schwierig bis unmöglich sein kann. Ein normaler Uterus ist etwa birnengroß (8 x 4 cm).
Für die Palpation der Adnexe hebt man das Scheidengewölbe an. Ohne pathologische Veränderungen sind sie jedoch kaum tastbar.