Auffassungstörung
Definition
Die Auffassungsstörung bezeichnet eine Störung der Fähigkeit, Wahrnehmungsinhalte sinnvoll zu verknüpfen und ihre Bedeutung zu erfassen. Die Störung kann sich durch eine fehlerhafte, fehlende oder verlangsamte Auffassung bemerkbar machen.
Kodierung
Auffassungsstörungen werden nach dem AMDP-System im psychopathologischen Befund unter Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtnisstörungen kodiert.
Beispiele
Es gibt verschiedene Formen der Auffassungsstörung. Dazu gehören z.B.
- Konkretismus: Unfähigkeit, den übertragenden Sinn hinter Aussagen zu verstehen, was sich in einer wörtlichen Auffassung des Gesagten äußert.
- Symbolismus: Gegenteil von Konkretismus, das Gesagte wird nur im metaphorischen Sinn verstanden.
Diagnostik
Im Gespräch mit dem Patienten wird insgesamt darauf geachtet, ob die Inhalte sinnvoll verstanden werden. In der Verhaltensbeobachtung kann eine Auffassungsstörung beispielsweise dadurch auffallen, dass Aufforderungen situativ nur wenig zielführend Folge geleistet wird.
Zur Überprüfung können Patienten gebeten werden, Sprichwörter ("Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.") oder Unterschiede ("Was ist der Unterschied zwischen einem Zwerg und einem Kind?") zu erklären.
Quellen
- Falkai et al., Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Thieme Verlag, 7. Auflage, 2021
- Thieme: Endspurt Klinik Psychiatrie, Psychosomatik
- Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie – Das AMDP-System, abgerufen am 18.09.2023
um diese Funktion zu nutzen.