Pallidum-mediale-Komplex
Definition
Der Pallidum-mediale-Komplex ist ein neuroanatomischer bzw. neurologischer Funktionskomplex. Er umfasst die im weitesten Sinne zu den Basalganglien zählenden Strukturen Globus pallidus medialis und Pars reticularis der Substantia nigra.
Der Pallidum-mediale-Komplex gilt als wichtigste Ausgangsstation der Basalganglien.
Hintergrund
Die beiden topografisch voneinander unabhängigen Kerngebiete weisen Ähnlichkeiten in der Histologie, im inneren Aufbau und in ihren Verbindungen auf.
Der Pallidum-mediale-Komplex ist eine wichtige, konvergente Schaltstation in der Basalganglienschleife. Afferenzen erhält er über zwei Wege aus dem Corpus striatum:
- Direkter Weg: Das Striatum inhibiert den Pallidum-mediale-Komplex direkt. Es resultiert eine Aktivierung der Motorik.
- Indirekter Weg: Das Striatum erregt den Pallidum-mediale-Komplex indirekt, nämlich über die zwischengeschalteten Stationen Pallidum laterale und Nucleus subthalamicus. Es resultiert eine Hemmung der Motorik.
Die Zielzellen der Neurone des Pallidum-mediale-Komplexes liegen im motorischen Thalamus (Nucleus ventralis anterolateralis). Durch seine GABAergen, inhibitorischen Efferenzen hemmt der Komplex stark tonisch den Thalamus.
um diese Funktion zu nutzen.