Lagerung in Neutralstellung
Definition
Die Lagerung in Neutralstellung, kurz LiN, ist eine Lagerungstechnik, die in der Rehabilitation angewendet wird. Dabei werden die Gelenke des Patienten möglichst in Neutralstellung positioniert.
Hintergrund
Eine Lagerung ist Teil der pflege-therapeutischen Routine im Bereich der Akutversorung, während eines rehabilitativen Prozesses und in der Pflege aller Patienten, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Das Ziel einer Lagerung ist es, den Komfort des Patienten sicherzustellen, sekundären pulmonalen oder kardiovaskulären Komplikationen entgegenzuwirken und die Entstehung eines Dekubitus zu verhindern. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der respiratorischen Situation. Dafür erfolgt im Abstand von 2 und mehr Stunden der Wechsel der Position. Als Positionen gelten dabei:
- die Rückenlage
- die 30° sowie die 90° zur Seite gedrehten Seitenlagen
- die 135°-Position, bei der der Patient halb auf dem Bauch liegt und
- die Bauchlage.
Hinzu kommen das Sitzen im Bett und das Sitzen im Rollstuhl oder Stuhl.
Durchführung
Die Lagerung in Neutralstellung beruht auf der Grundidee, Körperabschnitte so weit wie möglich in die Neutral-Null-Stellung zu bringen und dort mit spezifischen Techniken zu stabilisieren. Dazu werden in der Regel handelsübliche Steppdecken und Kissen verwendet. Alle bekannten Positionen können im Sinne der LiN modifiziert werden. Die üblichen Lagerungsprinzipien wie Lagerungsintervalle und Positionswechsel sind integriert.
Obwohl es sich bei der Patientenlagerung um eine häufig durchgeführte Maßnahme handelt, fehlt weitgehend eine empirisch nachgewiesene Wirksamkeit in Bezug auf die o.g. Ziele. Für die Lagerung in Neutralstellung gibt es erste Belege, die zeigen, dass sie im Vergleich zu konventionellen Lagerungstechniken die passive Beweglichkeit der Hüfte und der Schulter sowie den Komfort der Patienten erhöht.[1]
Quellen
- ↑ Pickenbrock H et al. Conventional versus neutral positioning in central neurological disease: a multicenter randomized controlled trial. Dtsch Arztebl Int. 2015; 112: 35-42