Kutane Dirofilariose (Hund)
Synonyme: Hundehautwurm-Infektion beim Hund
Englisch: dirofilaria repens
Definition
Die kutane Dirofilariose des Hundes ist eine durch Dirofilaria repens hervorgerufene parasitäre Erkrankung der Hunde. Außer Hunden sind auch Katzen und andere Fleischfresser wie Wölfe, Füchse oder Koyoten empfänglich. Der Mensch wird nur als Fehlwirt infiziert.
Epizootiologie
Der Erreger ist vor allem in Ländern des Mittelmeerraums, sowie Osteuropa verbreitet. Seit 2006 werden in Deutschland vermehrt autochthone Fälle beschrieben, so dass eine Endemisierung befürchtet werden kann.
Erreger
Dirofilaria repens entwickelt sich über fünf Larvenstadien (L1-L5) zum adulten Wurm. Der Erreger ist obligat zweiwirtig und benötigt sowohl einen Wirbeltierwirt (z.B. Hund), als auch einen Insektenwirt (verschiedene Mückenarten), welche auch als Vektoren dienen. Die im Blut des Wirbeltierwirts zirkulierende Larve 1 (L1) des Erregers wird von Mücken während der Blutmahlzeit aufgenommen. In der Mücke entwickeln sich die Larven abhängig von Umweltfaktoren wie der Außentemperatur innerhalb von 10-16 Tagen zur infektiösen Form (L3), die wiederum bei der Blutmahlzeit der Mücke auf den Wirt übertragen werden kann. Dort entwickeln sich die adulten Würmer (Makrofilarien), die bis zu 17 cm lang werden und sich meistens im subkutanen Bindegewebe ansiedeln. Sie treten gehäuft an Nacken und Oberschenkeln, sowie im Rumpfbereich (v.a. Flankenbereich) auf. Die Präpatenz beträgt etwa 190-240 Tage.
Klinik
Häufig verläuft die Erkrankung völlig symptomlos. Sie kann sich aber auch durch die Bildung subkutaner Knoten äußern. Diese sind nicht schmerzhaft und werden durch das Vorhandensein adulter Würmer verursacht. Da die Würmer wandern, weisen die Knoten keine feste Lokalisation auf und können wieder verschwinden. Weiterhin können Pruritus und Konjunktivitis auftreten. Sofern dieses klinische Bild vorliegt, wird es häufig mit Allergien verwechselt.
Diagnose
Zur mikroskopischen Diagnose kommen Test-Kits zum Einsatz, bei denen das Blut lysiert und die Mikrofilarien angereichert werden (z.B. Filter-Test, modifizierter Knott-Test). Ein serologisches Screening mittels Antigentest ist möglich, es ist allerdings zu beachten, dass dieser Test erst etwa 6-7 Monate post infektionem durchgeführt werden kann, da erst dann zirkulierendes Antigen nachweisbar ist.
Therapie
Gegen Mikrofilarien wird wie bei der Prophylaxe mit Avermectinen und Milbemycinen behandelt. Die Unverträglichkeit von Ivermectin für Collies und deren Mischlinge, Shelties und Bobtails ist zu beachten! Gegen Makrofilarien werden Arsenverbindungen wie Melarsomin-Dichlorhydrat verwendet.
Prophylaxe
Bei Reisen in Endemiegebiete oder bei Tieren, die in diesen Gebieten leben, sollte eine Prophylaxe durchgeführt werden. Hierzu stehen momentan Avermectine und Milbemycine zur Verfügung. Die Unverträglichkeit von Ivermectin für Collies und deren Mischlinge, Shelties und Bobtails ist zu beachten!