Zahnwurzel
von lateinisch: Radix - Wurzel; dens - Zahn
Synonym: Radix dentis
Englisch: dental root
Definition
Anatomie
Die Zahnwurzel ist eine langgestreckte, im Querschnitt rundliche bis ovale Struktur, die von der Zahnkrone bzw. vom Zahnhals bis zur Wurzelspitze (Apex radicis dentis) reicht. In Ihrem Verlauf verjüngt sie sich kontinuierlich. In der Substanz der Zahnwurzel befinden sich ein oder mehrere Wurzelkanäle. An der Spitze sieht man eine kleine Öffnung, das Foramen apicis dentis, durch das die Kapillaren und Nerven in das Zahnmark (Pulpa dentis) einstrahlen.
Aufgrund der Verschiedenartigkeit der Zähne ist die Anzahl der Wurzeln je nach Zahntyp im bleibenden Gebiss unterschiedlich:
Zahntyp | Anzahl der Wurzeln |
---|---|
Schneidezähne (Dentes incisivi) |
einwurzlig |
Eckzähne (Dentes canini) |
einwurzlig |
Vordere Backenzähne (Dentes praemolares) |
einwurzlig, der 1. obere Prämolar ist in 60-70% der Fälle zweiwurzlig |
Hintere Backenzähne (Dentes molares) |
Oberkiefer: dreiwurzlig, Unterkiefer: zweiwurzlig |
Die Wurzelanzahl kann interindividuell variieren, besonders bei den Weisheitszähnen. Noch stärker trifft das auf die Anzahl der in den Wurzeln enthaltenen Wurzelkanäle zu. So können beispielsweise die ersten oberen Molaren (16, 26) drei oder vier, selten auch fünf Wurzelkanäle aufweisen.
Weniger Variationen weist das Milchgebiss auf. Hier haben die Frontzähne eine Wurzel, die Seitenzähne im Unterkiefer je zwei, im Oberkiefer je drei Wurzeln und Wurzelkanäle.
Die Teilungsstelle der Zahnwurzeln bezeichnet man als Furkationen. Bei zweiwurzeligen Zähnen spricht man von einer Bifurkation, bei dreiwurzeligen von einer Trifurkation.
Topographie
Histologie
Die Zahnwurzel besteht überwiegend aus Dentin. Sie wird vom Wurzelzement (Cementum dentis) und den Sharpey-Fasern der Wurzelhaut (Desmodontium) im Alveolarknochen fixiert. Der Wurzelzement hat eine Dicke von 100 bis 500 µm und besteht aus Fibroblasten und Zementozyten.
siehe auch: Zahnhalteapparat
Funktion
DIe Zahnwurzel sorgt für die feste mechanische Verankerung des Zahns im Kieferknochen und durch die in ihr enthaltene Pulpa für die Ernährung der vitalen Zahnanteile (z.B. Odontoblasten).
Klinik
Wie die Zahnkrone kann auch die Zahnwurzel von Karies betroffen sein. Die Wurzelkaries tritt vor allem im höheren Lebensalter auf – meist dadurch bedingt, dass die Zahnwurzel aufgrund einer Parodontitis freigelegt wurde. Seltener entsteht sie durch Fortleitung einer tiefen Karies (Caries profunda) aus der Zahnkrone.
Therapeutische Eingriffe im Bereich der Zahnwurzel sind die Wurzelfüllung und die Wurzelspitzenresektion. Nach einem Zahnverlust kann die Funktion der Zahnwurzel ggf. durch Zahnimplantate ersetzt werden.
um diese Funktion zu nutzen.