Wasserstoffperoxid
Synonym: Wasserstoffsuperoxid, Hydrogenium peroxydatum
Summenformel: H2O2
Englisch: hydrogen peroxide
Definition
Wasserstoffperoxid ist ein chemisch reaktives, geruchloses, ätzendes Molekül, das leicht in Wasser und Sauerstoff zerfällt:
Wegen der intermediären Bildung von atomarem Sauerstoff ist Wasserstoffperoxid ein sehr gutes Oxidationsmittel, das im Labor in Form wässriger Lösungen in sehr verschiedenen Konzentrationen eingesetzt wird.
Biochemie
Im menschlichen Organismus entsteht Wasserstoffperoxid bei zahlreichen biochemischen Prozessen. Der Organismus synthetisiert es aus anderen, reaktiven Sauerstoffmolekülen oder Radikalen, beispielsweise durch die Superoxiddismutase.
Das entstehende Wasserstoffperoxid wird intrazellulär im Bereich der Peroxisomen durch das Enzym Katalase abgebaut und damit chemisch inaktiviert.
Medizinische Bedeutung
Die klinische Medizin verwendet Wasserstoffperoxid als antiseptisches Mittel, mit dem man eiternde und verschmutzte Wunden reinigen kann. Durch Freisetzung von Sauerstoff und die Bildung von Schaum führt die Chemikalie zu einer Abnahme der Keimzahl, es wirkt zudem direkt bakterizid.
In der Zahnmedizin setzt man Wasserstoffperoxid u.a. als Desinfektionsmittel bei endodontischen Behandlungen und als Bleichmittel beim so genannten Bleaching ein. Ferner wird es zur Therapie der Parodontitis verwendet. Es dient neben Chlorhexidin als Spüllösung zur Desinfektion von tiefen Zahnfleischtaschen. Wasserstoffperoxidlösungen mit einer Konzentrationen von drei oder mehr Prozent können zu Epithelnekrosen der Mundschleimhaut führen.[1]
Verkehrsfähigkeit
Quellen
- ↑ ZWP Online - Verletzungen der Mundschleimhaut - Diagnose und Therapie, abgerufen am 22.11.2024
- ↑ Verordnung (EU) Nr. 98/2013 Stand 2013