Plazenta
von lateinisch: placenta - Kuchen
Synonym: Mutterkuchen
Englisch: placenta
Definition
Die Plazenta ist ein transientes Organ, das sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter (Uterus) bildet, und der kontinuierlichen Versorgung des Embryos mit Nährstoffen und Sauerstoff aus dem Stoffwechsel der Mutter dient.
Aufbau
Die Plazenta entsteht nach der Einnistung (Nidation) der Blastozyste im Uterus aus dem fetalen Trophoblasten und dem Endometrium der Mutter. Im voll entwickelten Zustand ist sie etwa 500 Gramm schwer und weist einen Durchmesser von 15 bis 20 cm auf. Sie besteht aus zwei Anteilen:
- dem mütterlichen Anteil (Decidua basalis)
- dem fetalen Anteil (Chorion frondosum)
Zwischen beiden Teilen befindet sich der intervillöse Raum, der mit mütterlichem Blut gefüllt ist. Der Embryo ist mit der Plazenta über die Nabelschnur verbunden.
Nach der Geburt wird die Plazenta als "Nachgeburt" aus dem Uterus ausgestoßen.
Funktion
Die Plazenta dient in erster Linie dem Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind, und dient dabei als selektiver Filter zwischen beiden Organismen. Diese Funktion kann sie aufgrund der so genannten Plazentaschranke ausüben.
Ferner produziert die Plazenta verschiedene Hormone, u.a.:
Plazentaformen
Es existieren verschiedene Formvarianten der Plazenta wie beispielsweise:
Plazentalokalisationen
Abhängig vom Ort der Einnistung des Embryos kann die Plazenta sich an unterschiedlichen Orten im Uterus ansiedeln. Der normale Sitz liegt im Fundus uteri. Man spricht dann von einer Fundusplazenta. Anweichend davon kann die Plazenta auch in anderen Uterusabschnitten lokalisiert sein. Man unterscheidet:
- Hinterwandplazenta (posteriore Plazenta)
- Vorderwandplazenta (anteriore Plazenta)
- Seitenwandplazenta (laterale Plazenta)
Liegt die Plazenta im unteren Bereich des Uterus, spricht man von einer tiefsitzenden Plazenta. Liegt sie dystop in der Nähe des Muttermunds, wird das als Placenta praevia bezeichnet. Letztere kann weiter unterteilt werden in: