Musculus occipitofrontalis
Englisch: occipitofrontal muscle
Definition
Der Musculus occipitofrontalis gehört zu den Musculi epicranii. Er besitzt zwei an entgegengesetzten Polen des Schädels liegende Muskelbäuche, die durch die Galea aponeurotica verbunden sind, und wird zur mimischen Muskulatur gerechnet.
Verlauf
Der Venter frontalis des Muskels – auch Musculus frontalis genannt – hat seinen Ursprung am Margo supraorbitalis des Stirnbeins (Os frontale) sowie im Bereich der Glabella. Seine Faserzüge strahlen in benachbarte mimische Muskeln ein, u.a. in den Musculus procerus, den Musculus corrugator supercilii und den Musculus orbicularis oculi.
Der Venter occipitalis – auch Musculus occipitalis genannt – hat seinen Ursprung an der Linea nuchae suprema des Os occipitale sowie zu kleineren Teilen am Os temporale.
Die Faserzüge beider Muskelbäuche laufen senkrecht nach kranial und strahlen in die Sehnenplatte des Schädeldaches, die Galea aponeurotica, ein, wo sie ihren Ansatz finden.
Morphologie
Beide Muskelbäuche haben einen annähernd viereckigen Grundriss. Der Venter frontalis des Musculus occipitofrontalis ist deutlicher ausgeprägt und weist längere Faserzüge auf.
Innervation
Der Venter frontalis des Musculus occipitofrontalis wird von den Rami temporales des Nervus facialis innerviert, der Venter occipitalis vom Nervus auricularis posterior, ebenfalls einem Ast des Nervus facialis.
Funktion
Die Kontraktion des Venter frontalis hebt die Augenbrauen und legt die Stirnhaut in waagerechte Falten (Stirnrunzeln). Der Venter occipitalis spannt die Galea aponeurotica, indem er sie nach dorsal zieht. Beide Bäuche verschieben durch ihre Muskelaktion die Kopfhaut.
Klinik
Durch die spannende Wirkung des Musculus occipitofrontalis und des Musculus temporoparietalis auf die Galea aponeurotica kommt es bei Verletzungen der Kopfhaut meist zu einer klaffenden Wunde.
Podcast
Bildquelle
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