Metaplasie
Englisch: metaplasia
Definition
Unter Metaplasie versteht man eine Umwandlung (Differenzierung) einer Zellart in eine andere. Es handelt sich dabei um eine qualitative Änderung von Körperzellen, die zunächst keine Veränderung der Zellzahl nach sich zieht. Durch die Metaplasie kommt es zu einer veränderten, meist minderwertigeren Zellleistung.
Die Zelldifferenzierung im Rahmen einer Metaplasie ist reversibel. Eine irreversible Zellumwandlung wird als Anaplasie bezeichnet.
Pathologie
Ursachen
Die Ursachen einer Metaplasie sind darin zu suchen, dass Zellen chronisch irritiert, gereizt oder überbelastet werden (z.B. durch Druck, Säure oder Entzündung). Die strapazierten Zellen passen sich daraufhin den veränderten Umständen an und differenzieren sich. Eine Metaplasie ist an sich noch nicht problematisch, sie kann jedoch zur fakultativen Präkanzerose werden, d.h. unkontrolliert wuchern (Krebs).
Beispiele
Bekannte Beispiele sind:
- Barrett-Ösophagus: Vor allem bei chronischer Reflux-Ösophagitis wird das Plattenepithel der Speiseröhre (Ösophagus) durch Zylinderepithel mit Becherzellen ersetzt, das eigentlich nur typisch für den Darmtrakt ist.
- Intestinale Metaplasie der Magenschleimhaut
- Metaplasie in den Bronchien von Rauchern: Das Flimmerepithel wandelt sich in Plattenepithel um.
- Portioektopie: Das Zylinderepithel in der Cervix uteri wandelt sich in Plattenepithel um.
- Metaplastische Verknöcherung: z.B. bei Myositis ossificans
Über Metaplasien als Vorstufen können sich aus den oben beschriebenen Veränderungen unter anderem folgende Tumoren entwickeln: