Periost
Synonym: Knochenhaut
Englisch: periosteum
Definition
Histologie
Das Periost überzieht alle Knochenanteile einschließlich der Ansatzstellen für Sehnen und Bänder. Nur die überknorpelten Gelenkflächen besitzen kein Periost. Das Gewebe ist reichlich mit Blutgefäßen und Nervenfasern durchzogen und lässt sich histologisch in zwei Schichten unterteilen:
- Die innere Schicht (Stratum osteogenicum) ist zellreich und enthält Stammzellen (Osteoblasten) zur Regeneration des Knochens, sowie Nerven und Blutgefäße.
- Die äußere Schicht (Stratum fibrosum) ist ein zellarmes Bindegewebe, das reich an kollagenen Fasern ist. Von hier aus ziehen die so genannten Sharpey-Fasern) durch die innere Schicht in die Substantia compacta des Knochens und verankern das Periost dort.
Funktion
Das Periost dient der Unterstützung des appositionellen Knochenwachstums (Breitenwachstum) sowie der Versorgung der äußeren Knochenanteile und Wachstumszonen mit Nährstoffen. Daneben ermöglicht die starke Innervation, Verletzungen oder Beschädigungen des Knochens wahrzunehmen, der selbst nicht von Nerven durchzogen ist.
Das Periost dient auch als Ansatzzone für Sehnen. Die Kollagenfasern der Sehne verankern sich schräg im Stratum fibrosum des Periosts. Dies gilt vor allem für die Sehnenansatzzonen an der Diaphyse langer Röhrenknochen.
Im Falle von Frakturen oder Beschädigung des Knochens können vom Periost aus Zellen in den beschädigten Bereich einwandern und proliferieren, so dass es zu einer teilweise überschießenden (Kallus) Neubildung von Knochengewebe kommt.
Anmerkung zur Nomenklatur
In einigen Bereichen des Skelettsystems wird das Periost mit spezifischen Namen bezeichnet:
- Periorbita: Auskleidung der Orbitalhöhle
- Perikranium: Externe Bedeckung der Schädelknochen
- Endorhachis: Auskleidung des Wirbelkanals