Kehlkopfmuskeln
Synonyme: Musculi laryngis, Larynxmuskulatur, Kehlkopfmuskulatur, Phonationsmuskulatur
Englisch: muscles of larynx
Definition
Die Kehlkopfmuskeln sind der Teil der Skelettmuskulatur, der zwischen den verschiedenen Knorpelelementen des Kehlkopfs verläuft. Die Bewegungen der Kehlkopfmuskulatur beeinflussen die Stimmbänder bzw. die Stimmritze, was die Phonation ermöglicht. Die Kehlkopfmuskeln werden daher aus funktioneller Sicht auch als Phonationsmuskulatur bezeichnet.
Einteilung
...nach Topologie
Die Kehlkopfmuskeln können topologisch in äußere und innere Muskeln unterteilt werden:
Äußere Kehlkopfmuskulatur
- Musculus cricothyroideus ("Anticus")
Innere Kehlkopfmuskulatur
- Musculi interarytaenoidei
- Musculus arytaenoideus transversus
- Musculus arytaenoideus obliquus
- Musculus aryepiglotticus: Fortsetzung des Musculus arytaenoideus obliquus
- Musculus cricoarytaenoideus posterior ("Posticus")
- Musculus cricoarytaenoideus lateralis ("Lateralis")
- Musculus thyroarytaenoideus
- Pars externa
- Pars interna: Musculus vocalis ("Internus")
- Pars thyroepiglottica: Musculus thyroepiglotticus
...nach Funktion
Desweiteren können die o.a. Muskeln in Spann- von Stellmuskeln eingeteilt werden. Zu den Stellmuskeln gehören:
- Musculus arytaenoideus transversus
- Musculus arytaenoideus obliquus
- Musculus cricoarytaenoideus posterior
- Musculus cricoarytaenoideus lateralis
- Musculus thyroarytaenoideus
Spannmuskeln sind der Musculus cricothyroideus und der Musculus vocalis.
Innervation
Alle inneren Kehlkopfmuskeln werden vom Nervus laryngeus inferior, einem Ast des Nervus laryngeus recurrens innerviert. Der Musculus cricothyroideus wird dagegen motorisch vom Ramus externus des Nervus laryngeus superior versorgt.
Funktion
Die inneren Kehlkopfmuskeln dienen der Phonation, also der Stimmbildung. Durch den Luftstrom im Kehlkopf geraten die Stimmlippen in Bewegung, sodass es zu einem rhythmischen Öffnen und Schließen der Stimmritze kommt, welche die Luft in Schwingungen versetzt. Die Kehlkopfmuskulatur beeinflusst dabei die Stellung und Spannung der Stimmlippen. Bei der Erzeugung von tiefen Tönen ist die Stimmritze länger geschlossen als geöffnet; beim Übergang zu höheren Tönen bleibt sie länger offen.
Podcast
Literatur
- Anderhuber et al., Waldeyer - Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (19. aktualisierte Auflage), De Gruyter, 2012
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Radovan Zierik / Pexels
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