Gichttophus
von altgriechisch: τοφιών ("tophion") - Tuffstein
Synonym: Tophus arthriticus
Englisch: gout tophus
Definition
Ein Gichttophus entsteht reaktiv im Rahmen einer Gicht als Ablagerung von Natriumurat im Weichteil- oder Knorpelgewebe. Es handelt sich um knotige Verdickungen innerhalb oder in der Nähe betroffener Gelenke.
Einteilung
Man unterscheidet nach ihrer Lokalisation Weichteil- und Knochentophi.
Weichteiltophi
Weichteiltophi sind anfangs in der Regel stecknadelkopf- bis erbsengroß, können im Krankheitsverlauf aber auch deutlich größer werden. Mit zunehmendem Volumen steigt die Gefahr funktioneller Einschränkungen.
Typische Prädilektionsstellen sind Ohrmuscheln, Sehnen, Sehnenscheiden und Schleimbeutel. Eine seltenere Lokalisation ist der Nasenknorpel. Die Tophi treten bevorzugt gelenknah an den Händen und Füßen sowie am Ellenbogen auf. Sie sind gut abgrenzbar, und heben sich durch ihre gelblich-rötliche Farbe von der Umgebung ab. Die Konsistenz ist derb oder körnig. Bei mechanischer Beanspruchung können sie leicht ulzerieren, da die Hauttrophik über dem Tophus gestört ist. Im Ulkusgrund wird dann die kreidige subkutane Uratmasse sichtbar.
Knochentophi
Knochentophi sind direkt am oder im Knochen lokalisiert. Sie können kortikal liegen oder in die Spongiosa einbrechen. Bevorzugter Sitz sind die Epiphysen der Finger- und Zehenknochen.
Therapie
Die Behandlung besteht in der medikamentösen Kontrolle der zugrundeliegenden Hyperurikämie. Unter harnsäuresenkender Therapie lösen sich die Tophi im Verlauf von Monaten langsam auf, allerdings können anderen Stellen gleichzeitig auch neue Tophi entstehen.[1]
Größere Tophi mit funktioneller Bedeutung sollten operativ entfernt werden.
Entfernung eines Gichttophus am 5. Finger
Quellen
- ↑ Häufige Gichtanfälle und chronische Gicht S2e-Leitlinie DEGAM-Leitlinie Nr. 23 AWMF-Register-Nr. 053-032a, abgerufen am 2.8.2023
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