Zentralpunkt-Artefakt
Englisch: central point artifact
Definition
Das Zentralpunkt-Artefakt ist eine punktförmige hyperintense Signalstörung im Zentrum einer MRT-Aufnahme, die typischerweise durch eine konstante Gleichspannungsoffset-Komponente (DC-Offset) im Empfangssystem verursacht wird. Nach der Fourier-Transformation der Messdaten manifestiert sich dieser konstante Offset als heller Punkt in der Bildmitte (im sogenannten k-Raum-Zentrum).
Entstehung
Die Ursache des Zentralpunkt-Artefakts liegt in einer elektronischen Unausgeglichenheit des Empfängersystems. Wenn der Mittelwert der aufgenommenen Signale nicht exakt null ist, entsteht im Frequenzraum eine konstante Komponente. Diese führt im Bildraum nach der Rekonstruktion zu einem fokal begrenzten Signalmaximum in der Mitte des Bildes.
Beispiel: In einer axialen MRT-Aufnahme des Kopfes kann sich das Artefakt als heller Punkt im Bereich des Pons zeigen, der jedoch keine pathologische Bedeutung hat.
Ursächlich können z. B. ein konstanter DC-Offset im Empfängersystem, temperaturabhängige Drifts in den Verstärkern oder elektronischen Komponenten, eine fehlerhafte Kalibrierung des Scanners oder auch Software- oder Hardwarestörungen im Signalweg sein.
Klinische Bedeutung
Das Zentralpunkt-Artefakt kann als fokale Läsion fehlinterpretiert werden, wenn es in zentralen Hirnregionen wie dem Pons oder den Basalganglien auftritt. Ein erfahrener Untersucher erkennt es an seiner symmetrischen Lage exakt im Bildzentrum und seiner fehlenden anatomischen Korrelation.
Literatur
- Ballinger J, Gaillard F, Goel A. Central point artifact. Reference article, Radiopaedia.org, https://doi.org/10.53347/rID-22617, zuletzt besucht 10.11.2025.