Transsphenoidaler Zugang
Definition
Ein transsphenoidaler Zugang ist ein neurochirurgischer Zugang durch die Nasenhöhle und den Sinus sphenoidalis zur Sella turcica, in der die Hypophyse liegt.
Hintergrund
Diese minimal-invasive Route wird vor allem zur Therapie von Hypophysentumoren, Kraniopharyngeomen, Rathke-Zysten und weiteren parasellären Tumoren eingesetzt.
Man unterscheidet zwei transsphenoidale Zugangswege: Mikrochirurgisch-transseptal: Über einen sublabialen oder transnasalen Zugang erfolgt unter mikroskopischer Sicht die Präparation durch das Nasenseptum und den Sinus sphenoidalis. Nach Eröffnung der Sella turcica wird der Tumor reseziert. Endoskopisch-transnasal: Über einen oder beide Nasengänge wird mithilfe eines 0°–30°-Endoskops der Zugang zum Sinus sphenoidalis und weiter zur Sella geschaffen. Diese Technik erfordert keine Retraktoren und ermöglicht eine bessere Visualisierung und Ausleuchtung, besonders bei suprasellären Tumoranteilen. Die Eröffnung der Sella erfolgt knöchern; nach Entfernung der Tumormasse wird der Sella-Boden mit autologen Materialien (Fett, Faszie) oder einem vaskularisierten nasoseptalen Lappen (Hadad-Bassagasteguy-Lappen) rekonstruiert, um das Risiko eines Liquorlecks zu minimieren.