Rote-Königin-Hypothese
Synonym: red-queen-Hypothese
Englisch: red queen-hypothesis
Definition
Die Rote-Königin-Hypothese beschreibt die Tatsache, dass Organismen einem stetigen evolutionären Druck ausgesetzt sind, weshalb sie sich kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um nicht als benachteiligte Lebensformen ausselektiert zu werden.
Theorie
Organismen sind ständig einer Auseinandersetzung mit anderen Arten ausgesetzt. Dabei stellt ein Gewinn für ein Taxon gleichzeitig einen Verlust für ein oder mehrere andere Taxa dar. Sobald sich eine Lebensform so evolutionär weiterentwickelt hat, dass sie anderen Lebensformen überlegen ist, verdrängt sie diese früher oder später. Alle Organismen sind so in einem evolutiven Wettlauf gefangen, es besteht ein Wechselspiel zwischen Beute und Jäger.
Krankheitserreger und Parasiten müssen sich daher genetisch schneller verändern als ihre Wirte. Deshalb besitzen Mikroorganismen in der Regel eine viel kürzere Generationszeit als die von ihnen befallenen Makroorganismen.
Namensherkunft
Leigh Van Valen stellte die Hypothese 1973 auf und bezeichnete diese in Anlehnung an Lewis Carrolls "Alice hinter den Spiegeln" (Fortsetzung von "Alice im Wunderland") als Rote-Königin-Hypothese, da die im Roman auftretende Rote Königin Alice erklärte: "Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst."[1]
Quellenangabe
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