Rollenkonflikt
Definition
Als Rollenkonflikt bezeichnet man in der Psychologie einen Konflikt, der durch das Aufeinandertreffen nicht zu vereinbarender Erwartungen an den Träger einer sozialen Rolle entsteht.
Einteilung
Einige Autoren nehmen eine Unterscheidung zwischen Intrarollenkonflikten und Interrollenkonflikten vor:
- Ein Intrarollenkonflikt liegt vor, wenn sich die Erwartungen innerhalb einer sozialen Rolle nicht erfüllen lassen.
- Ein Interrollenkonflikt liegt vor, wenn Erwartungen, die an die verschiedenen sozialen Rollen einer Person gestellt werden, miteinander kollidieren.
Beispiel
Anhand der Arztrolle lassen sich die verschiedenen Rollenkonflikte veranschaulichen:
- Sieht sich ein Arzt beispielsweise von Seiten des Gesetzesgebers mit der Erwartung konfrontiert, ökonomisch sinnvoll und sparsam zu arbeiten, so steht dies im Widerspruch zu der Erwartung der Patienten, die beste und vollumfänglichste Betreuung zu erhalten. Es handelt sich um einen Intrarollenkonflikt.
- Sieht sich ein Arzt von Seiten seines Arbeitgebers mit der Erwartung konfrontiert, lange zu arbeiten und Überstunden zu leisten, so steht dies im Widerspruch zu der Erwartung von Seiten der Familie des Arztes, beispielsweise Zeit für seine Kinder zu haben. Es handelt sich um einen Interrollenkonflikt.
Quelle
Kessler et al. Medizinische Psychologie und Soziologie, 3. Auflage, Thieme, 2015
Fachgebiete:
Psychologie
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