Zentriol
Synonyme: Zentriole, Centriol
Englisch: centriol
Definition
Das Zentriol ist ein in der Nähe des Zellkerns befindliches, aus Mikrotubuli bestehendes Organell in Zellen. Es ist der Ausgangspunkt für den Spindelapparat.
Hintergrund
Zentriolen sind zu zweit als sogenanntes Diplosom organisiert. Das Diplosom ist umgeben von einer dichteren Matrix, dem Zentroplasma. Die Einheit aus Zentroplasma und Diplosom wird als Zentrosom bezeichnet.
Das Zentriol verdoppelt sich in der Interphase der Mitose.
Aufbau
Das Zentriol ist zylinderförmig, 0,3 bis 0,5 µm lang und hat einen Durchmesser von 0,15 µm. Es ist elektronenmikroskopisch darstellbar. Feinstrukturell besteht das Zentriol aus 9x3 hohlzylinderartig angeordneten Mikrotubuli. 3 Mikrotubuli bilden ein Triplett. Neun dieser Tripletts bilden das Zentriol. Die Tripletts werden untereinander durch Proteine (Nexin) zusammengehalten.
Im Inneren des Hohlzylinders, der durch die 9x3-Anordnung entsteht, befinden sich weitere sternförmige Proteine, die den Zusammenhalt des Zentriols bewirken. Umgeben ist das Zentriol von zentriolären Satelliten. Es handelt sich hierbei um Proteinstrukturen, die das Zentriol umschlingen und mit Ausläufern in das Innere des Zentriols hineinragen.
Funktion
In der Mitose und Meiose werden die Zentriolen an die Zellpole verlagert und sind Ausgangspunkt für die Bildung des Spindelapparats. Sie sind demnach an der Ordnung der Chromosomen und ihrem Transport beteiligt.
Bei Verlagerung an die Zelloberfläche dienen Zentriolen als Kinetosom zur Verankerung von Kinozilien. In Spermatozyten bildet eines der Zentriolen die Geißel.