Norton-Skala
Nach Doreen Norton, englische Krankenschwester
Englisch: Norton scale
Definition
Die Norton-Skala ist ein Stufenschema zur Einteilung und Klassifizierung des Risikos von Patienten, einen Dekubitus zu entwickeln. Sie orientiert sich im Gegensatz zur spezifischeren Braden-Skala vor allem am Allgemeinzustand der Patienten.
Aufbau der Skala
Die Norton-Skala setzt sich aus 10 Unterpunkten zusammen, die in kausalem Zusammenhang mit der Entwicklung eines Dekubitus gesehen werden. Je nach Vorhandensein dieser Faktoren lassen sich jeweils zwischen 1 und 4 Punkte für jedes Risiko angeben; auf diese Weise kann die Gefährdung des Patienten individuell eingeschätzt werden.
Die folgende Tabelle zeigt die modifizierte Norton-Skala (adaptiert aus Bienstein et al., 1997):
Punkte | 4 | 3 | 2 | 1 |
---|---|---|---|---|
Kooperationsbereitschaft/ Motivation | voll | wenig | teilweise | keine |
Alter | < 10 | < 30 | < 60 | > 60 |
Hautzustand | in Ordnung | schuppig, trocken | feucht, Wunden | Allergie, Risse |
Zusatzerkrankungen | keine | Abwehrschwäche, Fieber, Diabetes, Anämie | MS, Adipositas, Karzinom, erhöhter Hämatokrit | Arterielle Verschluss- krankheit |
Körperlicher Zustand | gut | leidlich | schlecht | sehr schlecht |
Psychischer Zustand | klar | apathisch, teilnahmslos | verwirrt | stupurös (stumpfsinnig) |
Aktivität | geht ohne Hilfe | geht mit Hilfe | rollstuhlbedürftig | bettlägerig |
Beweglichkeit | voll | kaum eingeschränkt | sehr eingeschränkt | voll eingeschränkt |
Inkontinenz | keine | manchmal | meistens Urin | Urin und Stuhl |
Der Zustand des einzuschätzenden Patienten muss in jeder Spalte der Skala einer der vier möglichen Beschreibungen zugeordnet werden. Die einzelnen Punktwerte werden addiert. Sollte sich eine Summe von 25 oder weniger Punkten ergeben, besteht ein Dekubitusrisiko:
- niedrig (25 - 24 Punkte)
- mittel (23 - 19 Punkte)
- hoch (18 - 14 Punkte)
- sehr hoch (13 - 9 Punkte)
Zur Verhinderung eines Druckgeschwürs sind daraufhin die notwendigen pflegerischen Maßnahmen zu planen, einzuleiten und durchzuführen (siehe Dekubitusprophylaxe).
Quellen
- Evidenzbasierte Leitlinie zur Dekubitusprävention (evidence.de, Universität Witten/Herdecke, Stand September 2007)
- Bienstein, C., et al.: "Dekubitus: Die Herausforderung für Pflegende" Vol. 1. 1997, Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag. 310.
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