Neuroanatomie
Englisch: Neuroanatomy
Definition
Die Neuroanatomie ist ein Teilgebiet der Anatomie, das den Aufbau des Nervensystems untersucht. Sie hat Berührungspunkte mit der Neurobiologie, der Neurophysiologie, der Neurochemie und der Neuropathologie.
Hintergrund
Die Neuroanatomie beschäftigt sich mit der Morphologie, Topografie und systematischen Benennung des menschlichen Nervensystems, sowie seinen histologischen und zellulären Strukturen. Die "Vergleichende Neuroanatomie" stellt Beziehungen zwischen den Nervensystemen verschiedener Spezies auf und versucht so Aussagen über die Evolution des Nervensystems machen.
Eine morphologische Kerneigenschaft des Nervensystems ist die Konnektivität der Nervenzellen, die ein komplexes funktionales Zusammenspiel größerer Zellverbände ermöglicht. Die Neurone leiten über spezialisierte Zellausläufer, die Axone und Dendriten, elektrische Potentiale weiter. Sie werden über Synapsen und die in ihnen gespeicherten Neurotransmitter zwischen den Zellen übertragen. Neurone haben ein besonders leicht beeinflussbares Membranpotential und sind daher schnell und wiederholt reizbar.
Übersicht
Grob topografisch unterscheidet die Neuroanatomie zwischen
- dem zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und
- dem peripheren Nervensystem (Nerven und Ganglien)
Ferner differenziert man in Bezug auf die Steuerung in ein willkürliches (somatisches Nervensystem) und ein unwillkürliches Nervensystem (autonomes Nervensystem).
Diese Einteilungen dienen jedoch primär didaktischen Zwecken, da die beschriebenen Untersysteme eng miteinander verbunden sind und keine wirklich voneinander unabhängigen Einheiten darstellen.