Endoprothese
Englisch: endoprosthesis
Definition
Als Endoprothesen bezeichnet man in der Medizin Implantate, die natürliche Körperstrukturen (z.B. Gelenke oder Blutgefäße) ersetzen, und in der Regel dauerhaft im Körper verbleiben. Das entsprechende Fachgebiet der Medizin nennt man Endoprothetik.
Hintergrund
Die Indikation für eine Endoprothese ist bei einem zerstörten Gelenk, z.B. durch Arthrose, Gicht oder ein Trauma, gegeben. Ein Gelenksersatz ist vor allem bei älteren Patienten häufig die Methode der Wahl, da Endoprothesen in der Regel nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Ein Hüftgelenksendoprothese hat z.B. unter idealen Bedingungen eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren. Stark belastete Endoprothesen versagen dabei deutlich früher als weniger stark belastete.
Einteilung
...nach Art des ersetzten Struktur
- Gefäßendoprothesen (Gefäßersatz)
- Gelenkendoprothesen (Gelenkersatz)
... nach Umfang des Ersatzes
- Totalendoprothese (TEP)
- Teilendoprothese (Hemiendoprothese, HEP)
Komplikationen
- Prothesenlockerung: Die Prothesenlockerung tritt bei ca. 8 % aller Gelenkendoprothesen innerhalb von 10 Jahren nach Implantation auf. Sie führt zur Instabilität und macht eine Revision notwendig.
- Prothesenabrieb: Eine weitere Komplikation von Gelenkendoprothesen kann der sogenannte Prothesenabrieb sein. Dabei wird Material der Prothese (z.B. Polyethylen oder Metall) durch die Reibung auf der Gelenkfläche abgerieben und löst im Gelenkspalt eine Entzündungsreaktion aus. Histologisch sind Abriebpartikel und eine erhöhte Anzahl von neutrophilen Granulozyten nachweisbar.
- Infektion: Durch die Operation kann eine Kontamination mit bakteriellen Krankheitserregern erfolgen.
Fachgebiete:
Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung