Chordae tendineae
Synonym: Sehnenfäden
Englisch: chordae tendineae, chord-like tendons
Definition
Die Chordae tendineae sind dünne Sehnenfäden, die an den freien Enden der Segelklappen des menschlichen Herzens ansetzen. Von ihnen abgegrenzt werden die Chordae tendineae spuriae.
Hintergrund
Die Chordae tendineae verhindern das Zurückschlagen der Segelklappe in den Vorhof während der Systole. Sie sind an der Herzinnenwand an den so genannten Papillarmuskeln aufgehängt. Ihr Hauptbestandteil ist Kollagen vom Typ I, III und V. Die genaue Kollagenzusammensetzung ändert sich im Laufe des Lebens, was zu einer nachlassenden Flexibilität der Sehnenfäden führt.
Anatomie
Der Verlauf und die Morphologie der Chordae tendineae sind sehr variantenreich. Sie können nach unterschiedlichen Aspekten eingeteilt werden.[1]
Nach ihrem Ansatzpunkt am Klappensegel differenziert man drei Typen der Chordae tendineae:[2]
- Typ 1: Die Sehnenfäden ziehen mit vielen feinen Fäden zu den freien Klappenrändern.
- Typ 2: Die Sehnenfäden ziehen zur ventrikulären Klappenunterfläche und sind die eigentlichen Klappenspanner.
- Typ 3: Die Sehnenfäden ziehen zum Winkel zwischen Klappe und Wandung.
Klinik
Die Sehnenfäden können in Folge eines Myokardinfarkts rupturieren (Sehnenfadenabriss), was zu einer Klappeninsuffizienz führt.