Achillessehnenreflex
Synonym: ASR, Triceps-surae-Reflex, TSR
Definition
Der Achillessehnenreflex ist ein Eigenreflex, der nach Schlag auf die Achillessehne eine Kontraktion der Beugemuskulatur des Unterschenkels (Musculus triceps surae) und damit eine Plantarflexion im Sprunggelenk auslöst. Er wird über den Nervus tibialis vermittelt und in Motoneuronen des Segments S1, sowie der Nachbarsegmente L5 und S2 verschaltet.
Durchführung
Der Reflex kann am sitzenden, knieenden oder liegenden Patienten ausgelöst werden.
- Der Patient nimmt auf der Untersuchungsliege Platz und lässt die Beine baumeln. Alternativ kann der Patient auf einem Schemel knieen.
- Der Untersucher extendiert den Fuß nach dorsal und spannt die Achillessehne dadurch an.
- Der Reflex wird durch einen betonten, aber nicht zu kräftigen Schlag des Reflexhammers auf die Achillessehne oberhalb des Fersenbeins ausgelöst.
- Das Auslösen des Reflexes sollte im Abstand von ca. 2 Sekunden mehrmals wiederholt werden.
- Anschließend untersucht man die Gegenseite und vergleicht die Reflexantwort.
- Falls die Reflexantwort schwach ist, kann man den Patienten den Jendrassik-Handgriff ausführen lassen, um den Reflex zu bahnen.
Beim liegenden Patienten lässt der Untersucher den zu prüfenden Unterschenkel bei leicht nach auswärts gedrehtem Fuß auf das Schienbein des gegenüberliegenden Beines legen.
Interpretation
- Reflex aufgehoben: lumbaler Bandscheibenvorfall bei S1, periphere Nervenverletzung, Achillessehnenruptur
- Reflex abgeschwächt: Neuropathie
- Reflex gesteigert: Pyramidenbahnzeichen
Fachgebiete:
Neurologie
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