Genfer Ärztegelöbnis
Definition
Das Genfer Ärztegelöbnis ist das nach dem Hippokratischen Eid neuverfasste Gelöbnis für die ärztliche Ethik.
Historie
Das Genfer Ärztegelöbnis wurde vom Weltärztebund verfasst. Es wurde erstmals von der 2. Generalversammlung des Weltärztebunds in Genf 1948 verabschiedet und mehrmals revidiert, u.a. im Rahmen der 22. Generalversammlung in Sydney 1968, bei der 35. Generalversammlung in Venedig 1983, bei der 57. Generalversammlung in Sun City 2006 und zuletzt bei der 68. Generalversammlung des Weltärztebunds im Oktober 2017 in Chicago.
Deutsche Übersetzung
Die offizielle deutsche Übersetzung der Deklaration von Genf lautet:[1]
Als Mitglied der ärztlichen Profession
gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.
Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten werden mein oberstes Anliegen sein.
Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren.
Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichem Leben wahren.
Ich werde nicht zulassen, dass Erwägungen von Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politischer Zugehörigkeit, Rasse, sexueller Orientierung, sozialer Stellung oder jeglicher anderer Faktoren zwischen meine Pflichten und meine Patientin oder meinen Patienten treten.
Ich werde die mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod der Patientin oder des Patienten hinaus wahren.
Ich werde meinen Beruf nach bestem Wissen und Gewissen, mit Würde und im Einklang mit guter medizinischer Praxis ausüben.
Ich werde die Ehre und die edlen Traditionen des ärztlichen Berufes fördern.
Ich werde meinen Lehrerinnen und Lehrern, meinen Kolleginnen und Kollegen und meinen Schülerinnen und Schülern die ihnen gebührende Achtung und Dankbarkeit erweisen.
Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen.
Ich werde auf meine eigene Gesundheit, mein Wohlergehen und meine Fähigkeiten achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können.
Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden.
Ich gelobe dies feierlich, aus freien Stücken und bei meiner Ehre.
WMA Declaration of Geneva
AS A MEMBER OF THE MEDICAL PROFESSION:
I SOLEMNLY PLEDGE to dedicate my life to the service of humanity;
THE HEALTH AND WELL-BEING OF MY PATIENT will be my first consideration;
I WILL RESPECT the autonomy and dignity of my patient;
I WILL MAINTAIN the utmost respect for human life;
I WILL NOT PERMIT considerations of age, disease or disability, creed, ethnic origin, gender, nationality, political affiliation, race, sexual orientation, social standing or any other factor to intervene between my duty and my patient;
I WILL RESPECT the secrets that are confided in me, even after the patient has died;
I WILL PRACTISE my profession with conscience and dignity and in accordance with good medical practice;
I WILL FOSTER the honour and noble traditions of the medical profession;
I WILL GIVE to my teachers, colleagues, and students the respect and gratitude that is their due;
I WILL SHARE my medical knowledge for the benefit of the patient and the advancement of healthcare;
I WILL ATTEND TO my own health, well-being, and abilities in order to provide care of the highest standard;
I WILL NOT USE my medical knowledge to violate human rights and civil liberties, even under threat;
I MAKE THESE PROMISES solemnly, freely, and upon my honour.[2]